~ 2020 (Pure Steel Records) – Stil: Neoclassical Power Metal ~
KENZINER bekräftigen bereits mit dem Song ´Eye Of Horus´ ihre Ambitionen. Sie gehörten einst – vor allem mit ihrem Debüt ´Timescape´ (1998) sowie ´The Prophecies´ (1999) – zu den besten Vertretern ihrer Zunft, die sich nie wie eine gesichtslose Masse in der Szene ausbreitete, sondern von vielen Ausnahmekönnern geprägt war. Ihr Spezialgebiet war der Neoclassical Power Metal, den im Nachgang zum Gitarrenvirtuosen Yngwie Malmsteen und seinen Szene-Mitstreitern CHASTAIN, CACOPHONY und IMPELLITTERI in den Neunzigerjahren viele Gruppe wie AT VANCE, MAJESTIC, STORMWIND, TIME REQUIEM oder TIMEWIND beackerten.
2020 schieben sich KENZINER mit ihrem vierten Werk wieder an die Szenespitze, selbst wenn – oder gerade weil – sie sich heutzutage in den Dienst der Songs stellen und nicht mehr dermaßen exzessiv – wie viele Musikerkollegen – ihre Künste und ihr Können in den Vordergrund stellen. Und natürlich ist mit diesem Werk das Fenster zum skandinavischen Power Metal weit geöffnet. Sprich: SONATA ARCTICA und STRATOVARIUS dürfen, bei der Kompositionsvorstellung, Anschauungsunterricht nehmen.
Bandleader Jarno Keskinen konzentriert sich seit einigen Jahren ohnehin ganz auf die Gitarre und überlässt die Keyboards einem Bandkollegen. Diese tönen hingegen gerne im Stile der einstigen Heroen von ROYAL HUNT, ohne den Sound zu verwässern. Die Produktion schenkt sowieso jedem Instrument seinen ihm zustehenden Platz und dies obendrein in voller Breite. Das abwechslungsreiche Songmaterial trägt sein Übriges dazu. Mit einem Song wie ´To Hell And Back´ sind sie – trotz aller Virtuosität – den PRETTY MAIDS, mit der Ballade ´Tears Of Destiny´ denen von RAINBOW und SYMPHONY X nicht fern. Das sich während der Vorführung nach vorne drängende ´Shadow Of The Moon´ zählt mit seinem düsteren Teint, ´Osiris Rising´ mit seinen orientalischen Anklängen ebenso wie ´Phoenix Rising´ zu den herausstechenden Kandidaten.
(8 Punkte)
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(VÖ: 26.06.2020)
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