PlattenkritikenPressfrisch

CARDINALS FOLLY – Defying The Righteous Way

~ 2020 (Rafchild Records) – Stil: Doom ~


Falls jemand zuerst den finalen Song ´Strange Conflict´ des neuesten Werkes von CARDINALS FOLLY aufschnappt, könnte derjenige glatt der Idee verfallen, bei den Finnen handele es sich um eine stinknormale Doom-Formation, deren Vorliebe für die vorgetragene Stilistik bei BLACK SABBATH begann und nicht bei REVEREND BIZARRE endete.

Nicht zu überhören ist bereits zu diesem Zeitpunkt gleichwohl der schnodderig vorgetragene Gesang von Bassist Mikko Kääriäinen. Bisweilen stellt sich die Frage, aus welcher Vorstadt einer englischen Metropole er zu kommen scheint. Doch das Trio stammt aus Helsinki und veröffentlicht mit ´Defying The Righteous Way´ bereits sein fünftes Album. Oftmals werden die Wörter von ihm auch einfach nur rausgerotzt. Dies findet seinen Höhepunkt im Punk von ´Ultra-Violence´ oder im early Black Metal-Geschrei von ´Deranging The Priest´. Aber in der Regel schwankt, sic!, der Gesang auf der Linie des strahlenden Doom umher. Zu Ehren von Thule stehen sie dann des nachts in den Gräbern, loben den heidnischen Weg oder trinken mit den Droogs in der Korova Milchbar ihr halb warmes Gesöff.

Dem getragenen Tempo fühlt sich Mikko Kääriäinen mit seinen Mitstreitern, Gitarrist Juho Kilpelä und Schlagzeuger Joni Takkunen, ebenfalls nicht auf Teufel komm raus verpflichtet. Nicht nur ein ´Witchfinders´ lotet die Geschwindigkeitsbeschränkungen des Genres aus, obwohl CARDINALS FOLLY mit ihrer sympathischen Musik ohnehin für jede Kategorisierung nur ein müdes Lächeln übrig haben, darauf einen abseilen und mit einem Spaten im finnischen Wald vergraben.

Ergo, only for Underground-Aficionados, also Maulwürfe.

(7 Punkte)

https://www.facebook.com/cardinalsfolly

https://cardinalsfolly.bandcamp.com/album/defying-the-righteous-way-2