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MALICE – In The Beginning (1985)


MALICE waren Brian Slagel und seiner ´Metal Massacre´-Compilation-Serie, die er 1982 mit Vol. 1 startete, sogar zwei Songs aus dem ersten Sampler wert. 1980 von Gitarrist Jay Reynolds und Sänger James Neal gegründet, war man JUDAS PRIEST musikalisch enorme nahe. Allerdings sollte es fünf satte Jahre dauern, bis mit `In The Beginning` auf dem Majorlabel “Atlantic”, das Debüt in der Szene einschlagen sollte. In der Zwischenzeit hatten sich die Amis in der Tapetrader Szene mit einigen hochkarätigen Demos einen gewaltigen Namen erspielt. Die Zeichen standen auf Sturm, als 1985 das Debüt endlich erschien.

Die unüberhörbare Nähe zu JUDAS PRIEST war Dauerpräsent, dennoch nahm man das der Gruppe nicht übel. Allerdings rümpfte man im Untergrund die Nase. Das Debüt war deutlich zu glatt geschmirgelt, den Songs fehlte der raue Charme. Vor der Veröffentlichung tauchte in der Tapetrader-Szene ein Tape mit dem Namen „Atlantic-Demo“ auf, welche die Stücke des Debüts enthielt. Allerdings in einer etwas drückenderen und härteren Variante. Gerade was die Gitarren betraf. Auf dem Album waren die Stücke etwas zahmer ausgefallen, dennoch waren Nummern wie `Air Attack`, `Godz Of Thunder`, `Stellar Masters` oder die Up-Tempo Powerhymne `Hellrider` wunderbarster Heavy Metal. Edelstahl-Stücke, die locker im Repertoire des großen Bruders JUDAS PRIEST hätten auftauchen können. Sänger James Neal brauchte sich nicht hinter Halford zu verstecken und auch die kompositorische Stärke des Materials war Erstliga-Niveau.

Aber irgendwie wollte der Funke nicht überspringen, die Szene nahm MALICE nicht wirklich an. Man galt als Untergrund-Sensation und das war es. Mit dem zweiten Album `Licence To Kill` von 1987, fiel die Sache sogar etwas blasser aus. Das Songmaterial konnte dem Debüt nicht das Wasser reichen. So bleibt `In The Beginning` trotz der kleinlichen Kritik ein überragendes Heavy Metal-Album, das den Test of Time locker besteht.

2012 versuchte man einen Neustart mit HELSTAR-Sänger James Rivera und spielte für SPV das Album `New Breed Of Godz` ein. Die drauf neu eingespielten Versionen von u.a. oben erwähnten Stücken, kann man fast schon in die Tonne treten. Das liegt nicht wenig an Rivera, der, wie wir alle wissen, ein starker Sänger ist, aber durch seine stimmliche Dominanz und Unverwechselbarkeit, jedem Songmaterial einen HELSTAR-Stempel aufdrückt. Leider.

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