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HESITATION WOUNDS – Chicanery

~ 2019 (Deathwish Records) – Stil: Post-Hardcore ~


Hardcore. Meist kurz. Selten schmerzlos. So auch bei den HESITATION WOUNDS. ´Chicanery´ bringt es bei sieben Songs auf rund zwölf Minuten Spielzeit. Reicht.

Die Hardcore-Supergroup, die 2016 mit ihrem Debüt ´Awake For Everything´ auf sich aufmerksam machte, besteht derzeit aus Jeremy Bolm (TOUCHE AMORE), Stephen LaCour (ex-TRAP THEM), Neeraj Kane (THE HOPE CONSPIRACY) und dem neuen Schlagzeuger Thomas Cantwell (GOUGE AWAY, AXIS); er ersetzt Jay Weinberg, der ja jetzt mit der Clown-Truppe aus Iowa (a.k.a. SLIPKNOT) sein Geld verdient. ´Chicanery´ wurde von Zach Tuch (u.a. TRASH TALK) aufgenommen und von Kurt Ballou (CONVERGE-Saitenhexer) gemischt. Trocken, hart, kein Schnickschnack. Die in kürzester Zeit geschriebene Platte wird im Waschzettel als „hyper-aggressiver Wirbelwind“ bezeichnet, der „die Elemente der aller Projekte der Bandmitglieder vereint.“ Und?

Stimmt. Mir gefällt dieser Schnellschuss sogar besser als das eher verkopfte Debüt. Das Gros der Stücke ist ultra-aggressiv – mit Verstand. Jeremy Bolm singt und jammert nicht, Stichwort: Hauptband, er kotzt seine Wut raus. Die anderen geben ihm die passenden Gitarren- und Basslinien, den richtigen Groove im Galopp. Die Platte wirkt wie die NAILS mit mehr Köpfchen und Intellekt. Und das ist durchaus als Kompliment für beide Bands gemeint.

´Chicanery´ – ein erfüllender Quickie für Leib und Seele.

(8 Punkte)


(VÖ: 30.08.2019)