~ 2019 (Heavy Psych) – Stil: Stoner Rock/Psychedelia ~
Holy Shit! NEBULA sind zurück – und das nach zehnjähriger Pause. Wie viel die FU-MANCHU-Ableger zwischenzeitlich an Pillen und anderem halluzinogenem Zeux geschluckt haben mögen, bleibt wohl ihr bestgehütetes Geheimnis. Ihren unverkennbaren Stoner- und Retro-Sound haben sie jedenfalls insofern auf ideale Weise konserviert. Anachronistisch. Unverbesserlich.
Zwar definiert sich ihre Musik nach wie vor durch trockenen Stoner Rock und psychedelische Space-Ausflüge, die 70er-Retro-Rock-Schiene fahren die Kalifornier jedoch inzwischen auf besonders rasante Weise. Denn auf ihrem mittlerweile sechsten Album dominieren hauptsächlich riffgetragene, vor Kraft nur so strotzende Power-Rock-Burner, wie etwa ´Witching Hour´ oder ´Let’s Get Lost´, das Geschehen. Im Opener und eindeutigen Höhepunkt des Albums, ´Man`s Best Friend´, schrauben sich NEBULA gar erst in Halbtonschritten langsam und gemächlich hoch, setzen dann aber fortwährend auf immer bizarrere Grooves, in die sie stets wüste Soli einstreuen. Sänger/Gitarrist Eddie Glass nölt dazu in bewährter Manier und verleiht dem Sound die obligatorisch-drogengeschwängerte Weirdness.
Mit ´Messiah´ und ´It’s All Over´ gelingen NEBULA sogar erneut zwei waschechte Stoner-Dampfwalzen, wobei das Gelände auf meterhohen Fuzzwellen gründlich abgesurft wird. Das galoppierende ´Fistfull Of Pills´ hingegen erinnert vage an einen Soundtrack zu Westernfilmen und hätte auch garantiert in den einen oder anderen Tarantino-Streifen gepasst.
´Holy Shit´ klingt einfach nur fürchterlich unfrisch und bereitet gerade deswegen einen Heidenspass. Ideal für jeden Specklederjackenträger und daher genau der passende Stoff für so richtig abgebrühte Veteranen.
(7,5 Punkte)
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