~ 2019 (Ninja Tune/ GoodToGo) – Stil: Neo Soul / Electronica ~
Der in Neuseeland geborene Singer/Songwriter Jordan Rakei mischt, seit er sich in London niedergelassen hat, nicht nur die hiesige Szene auf, sondern begeistert mit seinen Alben Musik-Liebhaber auf der ganzen Welt. Er ist Teil der selbst Auftritte planenden „Are We Live“-Crew, wird andauernd zu Aufnahme-Sessions anderer Künstler eingeladen und ist mit Jazzer Richard Spaven (Schlagzeuger, u.a. FLYING LOTUS, José James) unterwegs.
Auf Jordan Rakeis dritten Album ´Origin´ sind die Kompositionen weit klarer gestaltet. Im Mittelpunkt steht seine Stimme, die den Jazz und Soul von elektronischem Dub umspielen lässt. Seine Vorbilder Stevie Wonder und STEELY DAN verheimlicht uns Rakei nicht. R&B und klassische Pop-Hooks sind sein kleines Erfolgsgeheimnis. Seinen Ruf als moderne Soul-Ikone will er mit der Erzählung von dystopischen Geschichten intelligent unterstreichen.
In Charlie Brookers „Black Mirror“, Margaret Atwoods „The Handmaid’s Tale“ und David Lynchs „Twin Peaks“ fand er Inspirationen für bange Zukunftsvorstellungen. Nicht nur die voranschreitende Technologie bereitet dem Mann Sorgen, seine Single ´Say Something´ ruft bereits dazu auf, die eigene Stimme zu gebrauchen, sich bemerkbar zu machen, sich aufzulehnen, gegen schreckliche Entwicklungen im System aufzustehen.
Bevor Jordan Rakei auf seiner Welttournee die großen Hallen bespielt, tritt er vorab in einigen kleinen Clubs auf. Vielleicht die letzte Gelegenheit, eine intime Show des Künstlers zu erleben – insbesondere seine neuen Ohrwürmern ´Mad World´ und ´Wildfire´.
(8 Punkte)
(VÖ: 14.6.2019)
Photo-Credit: Ellis Scott
Ebenfalls lesenswert:
