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PINKISH BLACK – Concept Unification

~ 2019 (Relapse Records) – Stil: Psychedelic Post Doom ~


PINKISH BLACK hatten keine leichte Geburt. Neben Label-Verhandlungen, gesundheitlichen Problemen und anderen persönlichen Kümmernissen musste die Band, die eigentlich THE GREAT TYRANT hieß, letztlich noch den Selbstmord ihres Bassisten Tommy Atkins schultern. Die verbliebenen Gründungsmitglieder – Daron Beck (Gesang, Synthesizer) und Jon Teague (Drums) -wollten eigentlich aufhören, machten dann zu zweit unter neuem Namen weiter. PINKISH BLACK haben seit 2012 vier hörenswerte Alben veröffentlicht. Keine Einheitskost, sondern getragene, experimentelle Rockmusik aus Schlagzeug und Syntheziser. Es geht weniger um Spannungen als mehr um Stimmungen.

Seit ´Bottom Of The Morning´ (2015) sind sie bei der Extreme Metal-Schmiede „Relapse Records“ unter Vertrag, im übertragenen Sinne also ein Kanarienvogel unter Adlern, Falken und Raben. Das Duo bietet eine recht introvertierte und eigenständige Mischung aus Doom, Pop, Psychedelic und Post-Punk – mit industriellem Anstrich. Die minimalistischen, aber wirkungsvollen Layer aus Synths und Beats sind gerade für bodenständige Metal-Fans erstmal Gewöhnungssache, ziehen auf Albumlänge aber in ihren Bann. Und die lakonischen Vocals von Daron Beck sorgen dafür, dass im Verlauf der Platte nicht selten ein gewisses Okkult-Feeling aufkommt. Man stelle sich vor, THE CURE-Sänger Robert Smith hat ein entspanntes Feierabendbier-Projekt mit MERZBOW – so ungefähr klingt ´Concept Unification´.

(7,5 Punkte)


(VÖ: 14.06.2019)