Livehaftig

DARK EASTER METAL MEETING 2018

31. März – 1. April 2018, Backstage, München


Zuerst sah es ja schwer nach einem typischen, verflixten siebten Jahr aus für das mittlerweile traditionelle Schwarzvolk-Osterfestival in München: mehrere Absagen von Headlinern sorgten im Vorfeld für Unruhe, doch die gut vernetzten Veranstalter konnten ein jedes Mal Ersatz finden, der manchem sogar den Besuch erst so richtig schmackhaft machte: statt KATATONIA übernahmen PARADISE LOST den Posten des Sonntagsheadliners, für TAAKE und HELHEIM (die beide nun 2019 auf dem Billing stehen werden) konnten SHINING (Swe) und AURA NOIR gewonnen werden. Aber eigentlich pilgert man ja sowieso jedes Jahr zum DEMM, es hat sich schon lange eine feste internationale Fangemeinde rekrutieren lassen und daher kann auch dieses Jahr wieder bereits weit im Vorfeld verkündet werden: „ausverkauft“.

 

Insgesamt hat das Festival im Vergleich zum Vorjahr (siehe unseren 2017er Bericht hier) kräftig aufgestockt, es gibt nicht nur neun Bands an den beiden Tagen mehr zu sehen, zu den üblichen Signing-Sessions wurde auch eine Ausstellung des von etlichen Albumcovern bekannten Kristian Wahlin (aktuelles Beispiel: NECROPHOBICs ‚Mark Of The Necrogram‘) als Novum beim DEMM 2018 präsentiert – eine sehr passende und interessante Programmerweiterung, so man die Zeit fand, sich die teilweise großformatigen Bilder, die ohne Logo und Schriftzug natürlich nochmal eine ganz andere Wirkung haben, mit Muße anzuschauen.

Mehr Bands im ebenfalls etwas nach vorne erweiterten Zeitrahmen bedeutet jedoch auch, dass diesmal von Beginn an alle drei Bühnen bespielt werden, der große Vorteil: die Leute verteilen sich besser, der Nachteil für den Fan: er muss zuvor akribisch auswählen wohin er geht, was bei mancher Überschneidung wirklich schmerzvoll schwer fällt, im Vergleich zu anderen Festivals der hier repräsentierten Genres jedoch natürlich ein Luxusproblem darstellt. Auch wir mussten daher eine Auswahl treffen, die natürlich nur einen Aspekt dieses immer prominenter werdenden Events beleuchten kann. Wie schon im Vorjahr kommen daher auch gelegentlich wieder Besucher in den folgenden Ausführungen im O-Ton zu Wort …

 

 

Samstag

Für mich begann der Spaß der weiten Anreise geschuldet mit EÏS, zu denen man sich in der Halle schon um die nachmittägliche Zeit erst einmal nach vorne arbeiten musste. Ihr melodieschwangerer Black Metal nimmt das Publikum im Laufe des hochenergetischen Auftritts immer mehr mit, es gibt die für sie typischen Über-Zehn-Minüter aus allen drei bisherigen Veröffentlichungen zu belauschen, ’Über den Bannstein`, ’Stillstand und Heimkehr’ sowie ’Mann aus Stein’, und mich begeistert außerdem wieder einmal der Sound, der im Backstage einfach immer überzeugen kann.

 

 

Danach schnell rüber ins Werk, die grösste der drei Locations, die für den Auftritt von DARK FORTRESS auch nötig ist, es ist auch hier drüben schon am frühen Abend sehr kuschelig voll. Für die Landshuter fast ein Heimspiel, ziehen sie beziehungsweise ihr charismatischer Fronter mit seiner extrem tief vibrierenden Stimme die Menge sofort in ihren Bann. In einem stark auf ältere, härtere Songs ausgerichteten Set, zwischen ´Evenfall´ und ´Blood Of The Templars´ berichtet Morean, dass dies der letzte Auftritt mit Bassist Draug sei, der eine der dienstältesten deutschen Black Metal Bands aus persönlichen Gründen nach fast zwei Jahrzehnten verlässt. Wir wünschen ihm alles Gute und hoffen auf einen standesgemäßen Nachfolger sowohl am Bass, als auch ganz bald vom 2014er Album ´Venereal Dawn´!

Zurück in der Halle erwartet uns eine stimmungsvolle Fackelbeleuchtung, sehr passend zum atmosphärisch-melancholischen Dark/Black Metal von SUN OF THE SLEEPLESS. Romantische, mit Tempi spielende Wintermusik mit SAMAEL-Kante und Schwadorfs verhallt-sprechendem Fauchen. Der Schwerpunkt liegt auf der sehr starken, letztjährigen Full-Lenght ’To The Elements’, die Gedanken und Gefühle erheben sich weit in die Lüfte bei ’The Owl’ und ’Phoenix Rise’. Wunderschöner und beeindruckender Auftritt!

 

Wir wechseln wieder ins Werk, denn die skandalumwehten (und zuletzt von Schwadorf produzierten, ach, die kleine BM-Welt!) Dark Metal-Pioniere BETHLEHEM stehen bereit, und mit ihnen eine Premiere: Onielar, Chefin von DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT und Langhaarmodel, ist mit den Dadaisten zum ersten Mal live am Mikro zu erleben, da kann man gleich mal den Vergleich ziehen zur Niklas Kvarforth-Phase, von dem wir ja später heute Abend noch hören werden…Schon zuvor haben sie ihre Setlist veröffentlicht, von ’Fickselbomber Panzerplauze’ bis ’Tagebuch einer Totgeburt’ reinste textliche Depressionspreziosen, aber leider können Sie uns auch musikalisch nicht überzeugen. Zeit für Luftschnappen sowie eine gepflegte Hopfenkaltschale im Garten, denn der Abend wird noch lang…

 

 

 

 

 

 


 

 

 

…und jetzt steht der ganz offensichtlich nicht nur von mir meist erwartete Auftritt des heutigen Tages, wenn nicht des gesamten Festivals, bevor. Die Kölner Durchstarter ULTHA füllen die Halle dementsprechend, es wird noch enger und heißer. Fünfzig Minuten sind angesetzt, was für die Ausführlichkeit liebenden Schwarzmetaller ein „full three song set“ bedeutet, und sie setzen sofort mit einer Überraschung ein: ‘The Avarist (Eyes Of A Tragedy)’ ist ein neuer, noch unveröffentlichter Song, der es hoffentlich auf die für den Herbst angekündigte neue Langspielplatte schaffen wird: ein flirrender, epischer Brocken mit teils metallicesken Riffs und in bester ´Converging Sin´-Manier. Beim folgenden ‚The Seventh Sorrow‘ betet die gesamte Halle die Rheinländer nur noch ehrfurchtsvoll an, und als schließlich die ersten Töne des Götterriffs von ‘Fear Lights the Path (Close To Our Hearts)’ zu hören sind, befinden wir uns endgültig in einer anderen Welt. Ein Auftritt für die Ewigkeit und mein persönlicher Höhepunkt dieses Tages – ’Making every promise empty’.

 

 

Noch komplett geflashed zurück ins Werk – und das totale Kontrastprogramm mit SHINING (Swe). Böse Stimmen behaupten hinterher respektlos, wir hätten „Die Helene Fischer des Black Metal“ gesehen, Kvarforth & Co. bieten nämlich „weder musikalische Härte noch eine selbstzerstörerische (eher selbstmitleidige…) Show“, wir waren hier auch weder auf bluesige Melodien noch Yngwie-Malmsteen-Soli gefasst, das ganze ist zwar durch und durch skandinavisch, hat jedoch eher den Charakter eines schwedischen Hörspiels als des erhofften Black Metal-Bretts, und so mancher trauert den an dieser Stelle eigentlich vorgesehenen TAAKE nach. Der perfekte Gegenentwurf wird uns jedoch einen Tag später an der selben Stelle präsentiert werden: mighty NAGLFAR, aber ich will hier ja eigentlich nicht spoilern… 😉

 

 

 

 

   

Immerhin, so haben wir mal Zeit für Metal Socializing im gemütlichen Hof des Backstage, in dem sich immer ein buntes Völkchen aus aller Welt zum Schwätzchen trifft. Da kann es einem schon mal passieren, dass mann auf sein HOLY TERROR-Shirt angesprochen wird: „What kind of band is that?“, knappe zehn Minuten später präsentiert uns Maurizio seinen Rücken, auf dem die ersten vier METALLICA-Alben künstlerisch verewigt wurden, und klar, jetzt gibt’s erstmal ne Mini-Tattoo-Convention zwischen Pommesbude und Raucherecke…es entwickeln sich aber auch immer wieder interessante Gespräche und aberwitzige Diskussionen, wenn ganz verschiedene Musiksozialisationen zusammentreffen. Melting Pot Dark Easter, dafür lieben wir dich!

 

 

Während sich Kollege Krammer weiter um Rotschopf und Fellkragen diskutiert, steht für mich wieder eine Entscheidung an: die mir bekannten Post-BMler AGRYPNIE oder die für mich neu zu erlebenden Atmosphäriker ENISUM aus dem Piemont im kuscheligen Club? Ich entscheide mich richtig, nämlich für letztere, und erlebe eine Art italienisches Konglomerat aus WITTR und ALDA, hoch stimmungsvoller, super grooviger Melo-Black Metal, dargeboten mit ganz viel Herzblut, der richtigen Dosis Düsternis und einem arpitanischen Folk-Hintergrund. Sie steigen mit dem Doppel ’Balance Of Insanity’ / ’Snowstorm’ vom aktuellen Album ‘Seasons Of Desolation’ ein und legen sonst den Fokus auf dessen Vorgänger ’Arpitanian Lands’. Einer der besten Auftritte heute und ein absoluter südeuropäischer Tipp für alle Cascadian-Freunde!

 

Von AGRYPNIE drüben in der Halle höre ich später, dass Dave aka Eklatanz von HERETOIR seinen Job bei den Hessen quittieren wird, und dass sich die Arbeit am neuen Album teilweise so schwierig gestaltet, dass Thorsten immer wieder ans Aufhören dachte – doch wenn er so ein Publikum wie hier in München erlebe, sei das mehr als genug Motivation weiterzumachen. Nach ’Der tote Trakt’ präsentieren sie in einem begeisternden Gig entsprechend viele brandneue Songs wie beispielsweise eine Kollaboration mit Eviga von DORNENREICH, und dazu ’Erwachen’ und wiegen schliesslich ein hochzufriedenes Publikum „tiefer, immer tiefer“ in den ’Schlaf’.

 

Bei der Death Metal Supergroup BLOODBATH treffen sich dann wieder alle im Werk, allein, der Funke will nicht so recht überspringen. An die ursprüngliche Besetzung reichen die Schweden mit Quotenbrite heutzutage einfach nicht mehr heran, und Nick Holmes ist auch in der bodenlangen Kutte weder der geborene Entertainer noch die Rampensau, die die Leute zu so später Stunde vor der Bühne abholen könnte, da nutzt auch der blutbesudelte freie Oberkörper des Gitarristen nicht mehr viel…trotzdem, die eisenharten Fans belohnen den immerhin 75 minütigen Auftritt ihrer Helden mit dem gebührenden Applaus.

 

 

Dagegen können die den Samstag abschließenden altgedienten Blackthrasher AURA NOIR durchaus überzeugen, die Allstar-Norweger legen die Halle nochmal gediegen in Asche und das verbliebene Publikum dankt es ihnen euphorisch. Und wer jetzt noch nicht genug hat, kann sich bei gleich zwei musikalisch sehr unterschiedlichen After Show Partys endgültig bis zum morgendlichen Weckruf des schwarzen Osterhasen die Lichter ausschießen…

 

 

 

 

 

Ostersonntag

Auch wenn wir erst zu NOVEMBRE wieder im Backstage ankommen, sind wir bei weitem nicht die letzten, der Hauptteil des Publikums ist offenbar noch am Eiersuchen oder mit der Regeneration von der vergangenen Nacht beschäftigt. Bei letzterem würden die Gothic-Doom-Sizilianer vielleicht sogar helfen, deren eher unspektakulärer und unvorteilhaft abgemischter Auftritt beim hellen Licht des Tages jedoch leider weitgehend verpufft. Sehr schade!

Das kann man von ANOMALIE, den Spezialisten im Stimmungsaufbau, nicht behaupten. Kerzen und Räucherwerk bereiten auf den Auftritt der Österreicher vor, die euphorisch empfangen werden und mit einem hypnotischen Tribal-Drum-Intro in einen energetischen Gig einsteigen; trotzdem wechsle ich bald zu den mir bislang noch unbekannten Dark Metallern FREITOD aus Nürnberg hinüber, denn das ist, was mir bei diesem Festival so gut gefällt – hier kann jeder etwas neues, noch unbekanntes entdecken und gleichzeitig seinen Lieblingsbands frönen.

Bei den Franken gibt es jedenfalls klagende, geigenartige Gitarren, bei weitem nicht nur depressive Harmonien und sehr viel Atmosphäre zu genießen, Sänger G. Eisenlauer wechselt übergangslos zwischen einem gefühlvoll-klaren Gesang und rauem Growlen, je nachdem was das Lied gerade benötigt (’Der unsichtbare Begleiter’). Eine schwebend-suchende musikalische Begleitung für den kommenden Herbst und Winter, ’Unter schwarzen Wolken’…

 

  

SECRETS OF THE MOON, eine der am schwierigsten abzulichtenden Bands der schwarzen Metalszene, steht kaum sichtbar auf einer weitgehend dunklen Bühne. Seit drei Jahren nicht mehr live gesehen, freue ich mich natürlich extrem auf meine Schätzchen. Das große Werk ist heute perfekt für sie, der Sound außer zu Beginn bei sG gut und vor allem nicht zu laut, und sie führen uns abermals zurück zu ihrem letzten Meisterwerk ’Sun’ mit Preziosen wie ’No More Colours’, ’Dirty Black’, ’Man Behind The Sun’ und ’Hole’, haben aber auch ’Antithesis’, ’Ghost’ und das aus vielen Kehlen mitgesungene ’Lucifer Speaks’ im Gepäck dabei und werden dementsprechend abgefeiert. Trotzdem, es wird so langsam Zeit für Neues, meine Herren!

  

 

 

Das bekommen wir dagegen drüben im Club von AU-DESSUS zu hören. Ein überraschender, beeindruckender weil absolut mitreißender Auftritt dieser jungen, stylisch kapuzentragenden Post-Black Metaller, für die ihre Musik namensgebend  „über allem“ steht. Die Litauer streben mit ihrem Sound die (post)moderne Speerspitze des Black Metal an, soll heißen hier wird enorm viel Atmosphäre und Spannung aufgebaut, gepaart mit flirrenden Melodien. Ein Ohrenschmaus, und danach wird auch gleich das aktuelle Album ‚’End Of Chapter’ am Merchstand verhaftet.

 

 

Und gleich folgt schon wieder die nächste Überraschung – „We have returned to Munich to play for you, and to celebrate the death of Jesus Christ“, und Feiern kann man wörtlich nehmen an diesem frühen Ostersonntagabend. (Zwar zwei Tage zu spät, aber immerhin will hier wenigstens mal einer Karfreitag gedenken – d. Red.) NAGLFAR liefern ein dermaßen geiles Brett ab, dass das Werk fast Kopf steht. DAS ist (melodischer) Black Metal, wie wir ihn lieben! Mein lieber Scholli, räumen die Schweden hier ab, Sänger Kristoffer W. Olivius geht ab wie das berühmte Zäpfchen und reißt das gesamte Publikum mit, das Trio hat sich live mit NECROPHOBIC-Basstier Alex Friberg und Efraim Juntunen an den Drums verstärkt, und diese ge-öl-te Maschine ist genau wie ihre sich halbtotbangenden Jünger nicht mehr zu bremsen. Der schwarze Wahnsinn aus Umeå, einfach nur endgeil!



 

 

Derart aufgedreht gilt es nun schon wieder, eine Entscheidung zu treffen, aber für mich kommen diesmal sowieso nur DOOL in Frage, zu lange schon warte ich darauf, die Holländer live zu erleben. Und nicht nur, dass es heute endlich dazu kommt, ich werde dermaßen für meine Geduld belohnt, dass ich nicht zuviel verrate, wenn ich sage, die am meisten aus dem sowieso weitgespannten DEMM-Rahmen fallende Band wird am Ende mein Punktsieger des gesamten Festivals sein! Und das mit nur einer einzigen Ansage: „We are DOOL from the Netherlands, and we are here today to celebrate with you sex, love, life and fertility”. Auferstanden aus der Asche von THE DEVILS BLOOD ist ihr angedoomter und –geschwärzter Rock/Metal dermaßen voll von Emotion, Lust und Energie, dass er niemanden mit einer dunklen Seele kalt lassen kann. Sie servieren uns ihre sämtlichen zeitlosen Preziosen von ’The Alpha’ über ’Golden Serpents’ und ´She Goat’ plus einen neuen Song, ´God Particle’, der die Hoffnung auf eine neue Platte weiter anfüttert. Ryanne lässt ihre Hüften kreisen und strahlt mindestens soviel Sex wie Aggression aus, und ihre Jungs stehen ihr in Punkto Headbanging in nichts nach, ’Vantablack’ und ’Oweynagat’ beenden ein Traumset, einen veritablen Rausch, nach dem ich erstmal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehren muss.

 

Dermaßen geflasht kommen BELPHEGOR jetzt nicht so an mich ran wie sonst, obwohl ich ihren Stil und vor allem ihre Shows sehr schätze, ich erlebe mit ’Totenkult’ nur den Anfang eines Auftritts der sicherlich nicht zu den schlechtesten dieser absoluten Liveband zählt. Die Bühnendeko ist auf jeden Fall überragend, so mancher möchte gern an Hellmuths Rrrrrrippchen knabbern…

 

 

Jetzt wird’s fast schon gemein –  zu UADA oder zu FURIA?? Egal, wie die Entscheidung ausfällt, man verpasst was…die Polen gewinnen, was mich betrifft, und dazu noch mit ihrem furios dargebotenen experimentellen Black Metal die Liebe des gesamten Clubs, denn nicht nur für verwöhnte Ohren, auch für die Augen der weiblichen Wesen ist einiges geboten, tritt das Quartett doch mit bloßen Oberkörpern auf. Die betörenden Melodielinien der Gitarren über einer Drumwalze tun das ihrige dazu, hier kann frau noch mal so richtig eintauchen in eine genussvolle Trance. FURIA gehört die Zukunft!

UADA haben in der Halle aber auch keine Gefangenen gemacht, den letzten Song bekomme ich noch mit und damit auch die euphorisierte Stimmung, wie sie nur bei einem rundum gelungenen Gig aufkommen kann.

 

Der Sonntagsheadliner hat es schwer, irgendwann ist einfach die Luft raus beim Publikum, und da muss schon wirklich etwas ganz besonderes geboten werden. Und PARADISE LOST haben es wirklich nicht leicht in dieser Rolle. Gerade nachdem Altpunk Greg Macintosh erzählt hat, dass die Band nun Ihre dreißigjähriges Jubiläum feiert, raucht sein Gitarrenverstäker ab, aber auch ohne diverse technische Probleme will nicht so richtig Stimmung aufkommen. Die Fans freut’s trotzdem, auch die Setlist als Querschnitt durch die Albensammlung der vergangenen Jahrzehnte, beginnend mit ´Gothic’ bis zum aktuellen ´Medusa’, als Zugabe gibt’s statt dem Klassiker ´As I Die’ noch ’Say Just Words´, und auch wir können unser Fazit ziehen, denn das war’s schon wieder für dieses Jahr.

  

 

Das Dark Easter Metal Meeting ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Jahreskalenders vieler Extremmetal-Conaisseure, was genauso an der exquisiten Bandauswahl am Puls der Zeit, wie auch der tollen Location im Münchner Backstage liegt. Es hat nun mit knapp über dreißig Bands jedoch seine logistische Obergrenze erreicht, denn es sollte weiterhin genügend Luft bleiben, sich (wieder) zu treffen, zu quatschen und miteinander Spaß zu haben, und andererseits auch die große Bandbreite an Bands mit Muße zu genießen, statt sie im Akkord abzuarbeiten. Diesmal hat das Wetter mitgespielt bei unserem internationalen Familientreffen, so dass man auch den Biergarten nutzen konnte, ein Innenraum, in dem man etwas trinken und sich unterhalten kann wäre trotzdem super. Auch beim bereits verbesserten Essensangebot gibt es weiterhin noch Luft nach oben. Lassen wir uns also überraschen, was es 2019 an Neuigkeiten geben wird. Denn eines ist klar: wir sind natürlich wieder dabei!

 


Ein ganz dickes Dankeschön geht an Jessi & Freddy und natürlich meine ganzen „Nerler“, Stefan und allen voran Natalie! 
Black Hearts rule forever! ♥

Livepics: U.Violet & Ludwig Krammer