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BULLET – From Dust to Gold

2018 (Steamhammer/SPV) – Stil: Heavy Metal/Rock’n’Roll


Seit 2001 bereichern BULLET die Stahlgitarrenwelt mit ihrer unwiderstehlichen Legierung aus AC/DC, KROKUS alten ACCEPT und JUDAS PRIEST. Auf der Bühne gehören die Schweden um Kreischkönig Hell Hofer längst zu den besten Metalkapellen überhaupt, im Studio gelang ihnen nach dem 2012er-Durchhänger ‚Full Pull‘ mit ‚Storm of Blades‘ eine Endorphinbombe, die auch vier Jahre nach ihrer Veröffentlichung nichts an Wirkungskraft eingebüßt hat.

Mindestens auf Augenhöhe braust der Nachfolger ‚From Dust to Gold‘ daher. Der ‚Bulletbus‘, ein restaurierter Volvo B63508 von 1964, ziert das Cover, auch musikalisch müssen auf dem analog produzierten Album keine Innovationen befürchtet werden – schwache Songs ebenso wenig. Es ist ein Kunststück, wie BULLET aus ihrer bewährten Formel immer wieder solch mitreißende Destillate wie das vehement anschiebende ‚Rogue Solider‘, die Malcolm-Young-Verbeugung ‚Wildfire‘ oder das nach verbranntem Gummi duftende ‚Screams in the Night‘ brennen – die absoluten Höhepunkte treffen den am Rande der Willenlosigkeit zuckenden Hörer aber erst ganz zum Schluss. ‚Hollow Grounds‘ ist Heavy Metal in seiner urwüchsigsten Form, eine liedgewordene Links-Rechts-Kombination mit Trommelschlägen wie Leberhaken. Das Titelstück schließlich schickt nicht nur sämtliche SAXON-Songs der letzten zehn, fünfzehn Jahre in den Ringstaub, sondern wäre auch auf der neuen PRIEST als Sieger durchs Ziel stolziert. Besser kann man einen Fist- und …… (je nach Gusto bitte einsetzen) -Raiser nicht schreiben.

Pures Gold. Echte Gefühle.

(9 Punkte)