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SATAN’S HALLOW – Satan’s Hallow

2017 (Underground Power Records) – Stil: Heavy Metal


Chicagos SATAN’S HALLOW schlagen mit ihrem Debüt endgültig und fulminant in der Szene ein. Zwar war bereits ihre erste Single vor zwei Jahren ein erster Vorgeschmack, doch nun legt das Quintett um Sängerin Mandy Martillo ein knapp über dreißigminütiges, nach der Band betiteltes Werk vor, dass die ersten Appetithappen übertrifft, obwohl beide Single-Songs erneut vertreten sind.

Unter dem Banner von SATAN’S HALLOW spielt Mandy Martillo gemeinsam mit den Gitarristen Von Jugel und Steve Beaudette (MOROS NYX, LETHAL SHÖCK), Bassist Lee Smith (ex-MOROS NYX, ex-ANCIENT DREAMS), sowie Drummer Patrick Glöckle (MOROS NYX, ex-ANCIENT DREAMS) einen Old-school-Sound mit NWoBHM-Ingredienzien. Schlicht Heavy Metal wie ihn die „Jungen Wilden“ in den letzten Jahren ausgiebig zelebriert haben, der jedoch ohne weiteres mit anderen Globalplayern dieser Richtung mithalten kann. Dafür sorgen schnelle Banger wie ´Reaching For The Night´ oder ´Moving On´, die Sängerin Mandy hernach fast atemlos zurücklassen. Dennoch drücken die Jungs für das Mädel nicht pausenlos auf das Gaspedal, sondern halten heuer markanter den Melodik-Faktor hoch. Glanzvoll und zugleich unprätentiös in der Ausführung belegen dies ´Choir Of The Cursed und das knackige ´Hot Passion´. Von der Single her bekannt, kommt der künftige Live-Kracher ´The Horror´ mit Schmackes daher, während die Bandhymne weit mehr 70s-Gitarreneinflüsse, leicht kauzig, offenlegt. Feinste Stahlschmiedekunst zeigt sich dagegen in ´Black Angel´, sowieso in ´Still Alive´ – klassischer kann Heavy Metal mit einer Lady und ein bis zwei Gitarrenvirtuosen kaum verherrlicht werden – sowie dem Über-Song des Werkes namens ´Beyond The Bells´, der zu Recht – schnell, kraftvoll, siegessicher, fingerfertig – das Album abschließt.

(8 Punkte)

Michael Haifl

Benannt nach einem Frühachtziger-Arcadespiel haben sich die 2013 in Chicago gegründeten SATAN’S HALLOW auch dem Heavy Metal dieser goldenen Ära verschrieben. Die erfrischende (und längst vergriffene) Debüt-Single aus dem März 2015 war ein vielversprechender Einstand, nun lässt die Band um Sängerin Mandy Martillo endlich das seit einem Jahr angekündigte Album vom Stapel. Sieben neue Songs plus die von der Single bekannten ‚The Horror‘ und ‚Satan’s Hallow‘ umfasst die 35-minütige Scheibe, neu sind die vermehrten Twin-Soli, die den Referenz-Schwerpunkt von DIAMOND HEAD zu frühen IRON MAIDEN und RIOT verlagern.

Exemplarisch sei das Eröffnungsdoppel ‚Reaching For The Night‘ und ‚Choir Of The Cursed‘ genannt, das den Geist von ‚Fire Down Under‘ bzw. ‚Killers‘ bis in die hintersten Kapillaren inhaliert. ‚Hot Passion‘ gibt einen veritablen Arschwackler ab, ‚Black Angel‘ und ‚Moving On‘ können mangels zwingender Hooks nicht ganz mit dem Rest des Materials mithalten. Dafür haben sich die kraftvolle Mandy und ihre Herren fürs Dessert zwei echte Sahnestücke aufgehoben. Das dynamische, in seinen luftig-verträumten Passagen angenehm an CORSAIR erinnernde ‚Still Alive‘ zeigt, dass SATAN’S HALLOW kein One Trick Pony sind, ‚Beyond The Bells‘ setzt den energischen Schlusspunkt. Wer bei diesen jubilierenden (Doppel-) Gitarren nicht in Wallung gerät, dem hilft auch keine Hormontherapie mehr. Die Vorfreunde auf den Eröffnungsgig beim KIT-Freitag steigt von Tag zu Tag. Bis dahin: repeat!

(dicke 8 Punkte)

Ludwig Krammer

https://satanshallow.bandcamp.com/album/satans-hallow