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A SENSE OF GRAVITY – Atrament

~ 2016 (Independent) – Stil: Modern Prog ~


A SENSE OF GRAVITY hauen abermals in Eigenregie ihr zweites Full-Length-Album heraus. Ein Schelm, wer nun allen Plattenfirmen Taubheit vorwerfen würde. Denn das Sextett spielt einen brutalen Prog Metal, der nicht ungehört verhallen kann. Unter Einbeziehung verschiedensten Stilistika legen sie ein nahe an der Genialität kratzendes und dennoch eingängiges Tech-Album vor. Einschmeichelnde Melodien werden von C.J. Jenkins mit Klargesang verziert, wenn nicht gerade die Rhythm-Boys krachende, polyrhythmische Grooves vom Stapel lassen und es im Gesangsbereich ebenso derbe sowie bösartig zugehen darf.

Daher sollte der Technical-Death-Metal-Banger ebenso wie der Djent-Jüngling auf den Sound abfahren, wenn A SENSE OF GRAVITY ihren Extreme Metal mit jazzigen und sinfonischen Elementen im Background aufwerten. Nicht so extrem wie OBSCURA oder VEKTOR, keinesfalls traditionell wie PAIN OF SALVATION, auch wenn sekundenweise Anklänge hierzu vernommen werden können, fügen sich kleine Streicheleinheiten von MUSE und LEPROUS ungeniert heimlich ins Bild. Einmal könnten sogar ANNIHILATOR im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium entsprechend aufspielen, obgleich sich A SENSE OF GRAVITY umgehend wieder in Sphären von PROTEST THE HERO, TEXTURES und DEVIN TOWSEND einfinden.

Noch großartiger als auf ´Atrament´ wurde 2016 kaum ein extremer Prog Metal dargeboten. Zur Krönung der Geschichte legen A SENSE OF GRAVITY für alle Instrumental-Fetischisten die vollständige Anzahl an Liedern nochmals ohne Gesang vor. Geilo.

(8,5 Punkte)

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