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MATT BOROFF – Grand Delusion

2016 (Panta R&E) – Stil: Alternative Rock


Die 90s verbrachte Matt Boroff aus New Jersey noch mit seiner Band PLANET DREAD, bevor er seit Beginn des Jahrhunderts unter MATT BOROFF & THE MIRRORS, einem Trio mit u. a. Little Konzett (Gründungsmitglied von MAYFAIR), sein Glück in Österreich fand.

Nichtsdestotrotz ist er auch alleine unterwegs und legt mit ´Grand Delusion´ sein drittes Solo-Werk vor. Dass er in früheren Zeiten mit NIRVANA, CALEXICO, KYUSS und den QUEENS OF THE STONE AGE auf einer Bühne stand, ist der Musik selbst heutzutage noch anzuhören. Eine Verwandtschaft zu den Kaliforniern ELEVEN ist ohnehin erklärbar, wenn die mitwirkenden Musiker bekannt sind. Am Schlagzeug durfte nämlich Jack Irons (ELEVEN, RED HOT CHILI PEPPERS, PEARL JAM) Platz nehmen, den Bass spielt Alain Johannes (ELEVEN, QUEENS OF THE STONE AGE, DESERT SESSIONS) und Mark Lanegan (QUEENS OF THE STONE AGE) liefert einen Gesangsbeitrag ab.

Doch selbst wenn Matt Boroff mit Songs wie ´What A Shame´ vielleicht allzu tief zu den alten Zeiten zurückwandert, so lebt er gesangstechnisch heutzutage eher die Tristesse eines Nick Cave aus. Allein der Titelsong ist Americana pur, der zwar nicht so fiebrig vibrierend wie zuletzt von WOVENHAND dargeboten wird, aber in aller Düsterkeit erklingt. Allzeit mit einer angeborenen Leichtfüßigkeit. Einmal sogar in ´Pipe Dream´ gedanklich lustwandelnd mit THE TEA PARTY. Wenn dann die Wüste im Fieberwahn erstrahlt, legt sich obendrein in Liedern wie ´Dissolve´ eine Gothic-Aura um sie. Schön und einschmeichelnd.

(7,5 Punkte)

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