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AS DARKNESS DIES – As Darkness Dies

~ 2015 (Pure Steel Records) – Stil: US-Metal ~


Wieder einmal beweisen Pure Steel ihr Näschen für gediegenen US-Metal. AS DARKNESS DIES aus Waterbury/Conneticut waren bis Herbst 2014 noch unter dem Banner GRAVEN IMAGE unterwegs (nicht verwandt oder verschwägert mit den semilegendären Kaliforniern). Die Ostküstler zelebrieren auf ihrem von Mike Vescera (OBSESSION) dynamisch produzierten Album ambitionierten Powerstahl mit einprägsamen Hooklines und einem außergewöhnlich starken Sänger. Martin O’Brien heißt der Eigner der angeraut-kraftvollen Röhre, US-Underground-Freaks könnte der Mann von BEYOND REALITY und/oder WEAPON X bekannt sein. Einen prominenteren Ex-Arbeitgeber hat Drummer Harry Blackwell vorzuweisen. Der Gute ist einer von sieben ehemaligen Schlagzeugern der (einst) großen STEEL PROPHET – ein ungefährer Anhaltspunkt für den Sound von AS DARKNESS DIES.

‚Black Death‘ eröffnet die einstündige Scheibe flott aber kompositorisch eher bieder, mit ‚Searching For Life‘ folgt dafür gleich einer der absoluten Höhepunkte, eine Midtempo-Hymne, die selbst den Vergleich mit STEEL ASSASSIN oder gar PHARAOH nicht scheuen muss. Akute Ohrwurmgefahr herrscht auch beim packenden ‚Ghost‘, das nicht nur durch die spitzen Jon-Oliva-Gedächtnisschreie Erinnerungen an frühe SAVATAGE weckt. Weitere Weltklassenummern: Die exquisite MAIDEN-Verbeugung ‚High Road‘, das synthiegestützte ‚World Of Decay‘ und ‚Life Incomplete‘ mit seiner JAG PANZER’schen Epik.

Ein teils deutlicher Qualitätsabfall lässt sich bei den neu aufgenommenen (?) Stücken des GRAVEN-IMAGE-Debüts feststellen, die entweder ziemlich uninspiriert alten und mittleren TESTAMENT nacheifern oder ziemlich belangloses Southern-Powerballadentum (‚Far Away‘) auftischen.

Kein Grund, diese Scheibe nicht zu verhaften!

(satte 8 Punkte)