PlattenkritikenPressfrisch

CALIFORNIA BREED – California Breed

2014 (Frontiers Records) – Stil: Heavy-Rock


An erfrischenden Sommerscheiben herrscht dieses Jahr kein Mangel. Nach der wunderbaren KXM (Review siehe hier), der ebenfalls schwer unterhaltsamen neuen RIVAL SONS (hier) sowie den US Newcomern STONES OF MADNESS (hier) liegen nun also CALIFORNIA BREED auf dem Grillplattenteller.

Das Nachfolgeprojekt der BLACK COUNTRY COMMUNION, die nach dem Ausstieg von Meistergitarrist Joe Bonamassa Ende 2012 kein neues Album mehr unter diesem Namen aufnehmen wollten (durften?), klingt – auch durch den Verzicht auf Keyboards – ungeschliffener und spontaner als die alte Formation. Sänger/Bassist Glenn Hughes (63) und Drummer Jason Bonham (47) haben im 23-jährigen New Yorker Gitarristen Andrew Watts eines der größten Talente der Szene rekrutieren können, als Vermittler diente Hughes‘ guter Freund Julian Lennon.

Spiel- und produktionstechnisch gibt’s bei CALIFORNIA BREED selbstredend nichts auszusetzen, erfreulicherweise kann auch das Songwriting mithalten. Zumindest in der ersten Albumhälfte reiht sich Hit an Hit. Ob der ZEPPELINeske Eröffner ‚The Way‘ mit seinem Meeresluft atmenden Refrain, das schwer groovende, an SOUNDGARDEN-Hochzeiten gemahnende ‚Sweet Tea‘, das an- und abschwellende ‚Chemical Rain‘ oder der mit weiblichen Backing-Vocals angereicherte Wohlfühl-Knaller ‚Midnight Oil‘ – hier passt einfach alles. Auch die Ballade ‚All Falls Down‘, die an D.A.D.s ‚Soft Dogs‘ erinnert, hat Champions-League-Gewicht, vom Riffmonster ‚The Grey‘ ganz zu schweigen. Leider können CALIFORNIA BREED dieses Niveau nicht ins Ziel retten. Zuviel Durchschnitt im zweiten Abschnitt (‚Spit You Out‘, ‚Strong‘, ‚Invisible‘) kostet in der Endabrechnung einen Punkt. Antesten ist hier trotzdem Pflicht!

(7,5 Punkte)