PlattenkritikenPressfrisch

SATAN`S SATYRS – Die Screaming

2014 (Bad Omen Records/Soulfood) – Stil: Stoner-60ties-Punk-Metal Mix


Auch auf ihrem zweiten Album jagt das Power Trio aus Virginia verschiedenste Stilarten durch den Mixer und liefert einen Sound, der einige Alleinstellungsmerkmale mit sich bringt. Dass die Basis der abgedrehten Mucke die Sechziger sind dürfte nicht jedem gefallen, da dies doch sehr puristische Züge mit sich bringt. Interessant ist eher die Verflechtung zu punkigen wie Stoner Riffs und Melodien. Zudem ist Clayton Burgess` Gesang recht hoch, sehr weiblich und auch sonst grenzwertig, was aber nur noch das Tüpfelchen auf dem allseits bekannten „i“ darstellt. Die musikalische Vielfalt ist eigentlich enorm, sehr egozentrisch und doch rockt das Trio unbarmherzig geradeaus. Ohne Umwege, kompromisslos, schrubbt man sich mal sehr schnell, mal doomiger oder einfach nur surf-lastiger (Show Me Your Skull) in die Gehörgänge, die mit einem zwar transparenten aber auch eigenwilligen Sound zurecht kommen müssen. Der Stilmix ist kaum in Worte zu fassen, aber wer sich UNCLE ACID AND THE DEADBEATS, DWARVES, HIGH ON FIRE mit Surf Mucke Einflüssen vorstellen kann, der ist hier richtig. Rhythmen und Riffs sind sperrig banal, aber auch aggressiv, was hier und da in Schrammelorgien endet. `Instruments Of Hellfire` mit seinen Hackriffs sind Seventies pur- knappe sechs Minuten Sicko-Extase! Dagegen ist der Titeltrack zäher, langatmiger Doom der hart an den Nerven zerrt. Mein Favorit ist das schnelle, holprige `Lucifer Lives!“ mit schrägen Gitarren, hartem schnellen Beat. Erinnert hier und da an AGONY COLUMN. Wer mal was ganz anderes hören möchte, fern ab vom klassischen Retro Sound, stilistischen Überschneidungen viel abgewinnen kann, schräge Mucke bevorzugt, der muß `Die Screaming` ganz oben auf seine Einkaufliste setzen.

(7 Punkte)