PlattenkritikenPressfrisch

Hamferð – Evst

~ 2013 (Tutl Records) – Stil: Doom ~


Die Sieger der Färöer Edition des letztjährigen Wacken-Metal-Battle waren Hamferð. Eine Band von den Färöer-Inseln, die zudem die Texte in ihrer Landessprache vorträgt. Drei Jahre nach einer EP legen Hamferð nun mit `Evst` ihr erstes Album vor. Hamferð spielen äußerst hymnisch vorgetragenen Doom-Metal, der mit melancholischem und äußerst emotional gesungenem Klargesang und obendrein tiefen Growls gesegnet ist. Sänger Jón Aldará ist dabei der große Pluspunkt für die sechsköpfige Gruppe. Wenn er im Eröffnungssong und gleichzeitigen Albumhöhepunkt `Evst` nach den tiefen Growls in den Strophen zum Klargesang ansetzt, öffnet sich sprichwörtlich der Musikhimmel und der Connaisseur sinkt entweder auf die Knie oder wischt sich entzückt die Tränen von den Wangen. Auch das nachfolgende ´Deyðir Varðar` kann sich fast ebenso glorreich präsentieren. Doch im weiteren Verlauf versuchen Hamferð vielleicht etwas zu sehr, die Lieder abwechslungsreich zu gestalten und kommen daher nicht immer auf den Punkt (´Við Teimum Kvirru Gráu`) oder vergessen die unglaubliche Stimme ihres Sängers entsprechend einzusetzen (`Sinnisloysi`). Andernfalls wäre hier ein neuer Klassiker geboren worden. `At Jarða Tey Elskaðu` ist ein eher kleines Zwischenstück, das aber mit einer bedrohlichen Atmosphäre überzeugen kann. Das abschließende `Ytst` zeigt dann noch einmal alle Merkmale von Hamferð vorzüglich auf. Getragene und melancholische Musik mit einem außergewöhnlichen Sänger, auf einem der besten Doom-Alben des Jahres.

(8 Punkte)

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"