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RODNEY CROWELL – Airline Highway

2025 (New West) - Stil: Folk Rock / Americana

Rodney hat die Lockerheit von Tom Petty und die Rhythmik von Johnny Cash. Aber nicht dessen Düsternis. Nun, die Verbindung zu Johnny ist schnell zu belegen. Rodney war mit Rosanne Cash, der ältesten Tochter von Johnny verheiratet. In deren Schatten stand er lange, war aber als Songwriter erfolgreich. Das ist schon ganz schön lange her. Und Rodney ist auch schon ganz schön lange dabei und hat dieses Jahr den 75. Geburtstag gefeiert. Er ist tief im klassischen Folk, Rock und Country der USA verwurzelt. Er hat sich bei den ersten beiden Songs gleich die richtigen Gäste eingeladen. ´Rainy Days In California´ hat Lukas Nelson als Gast. Nelson? Klar, das ist der Sohn von Willie Nelson. ´Louisiana Sunshine Feeling´ hat die beiden genialen Lovell-Schwestern von LARKIN POE zu Gast. Die halten sich aber ziemlich im Hintergrund.

Rodney, geboren in Texas und lange in Louisiana unterwegs, kann auf 47 Jahre Platten-Veröffentlichungen zurückschauen. Er wuchs in einer musikalischen Familie auf und spielte schon mit elf Jahren Schlagzeug in der Band seines Vaters. 1988 wurde sein Album ´Diamonds And Dirt´ ein richtiger Erfolg. Der dauerte nicht lange und endete wieder – ebenso wie seine Ehe mit Rosanne Cash – Anfang der 90er-Jahre. Platten hat er trotzdem regelmäßig herausgebracht und nun dieses neue Album. ´Sometime Thang´ ist ganz eng am Country ausgerichtet. Das macht ihm alles Spaß, das hört man auf jeden Fall und selbst bei mir als Country Skeptiker springt der Funke über. Trotzdem klar besser gefällt mir der anschließende straighte Rock von ´Some Kind Of Woman´. Mit guter Gitarrenarbeit.

´Taking Flight´ zeigt Rodney im Duett-Gesang mit Country-Sängerin Ashley McBryde und knüpft an Duette von Johnny Cash und anderen an, aber transferiert sie ins Hier und Jetzt. ´The Twenty-One Song Salute´ hat einige illustre Gäste und kann auch von der Gitarre von Tyler Bryant profitieren. Tyler Bryant, Ehemann von Rebecca Lovell von LARKIN POE hat das Album auch so großartig wie die letzten LARKIN POE-Alben produziert, bei denen er bei der Aufnahme und als Engineer beteiligt war. Unverwüstlicher Sound. ´Heaven Can You Help´ ist ein richtig schöner und melancholischer Song, der viel Spaß macht. Mit der intimen Ballade ´Maybe Somewhere Down The Road´ endet das Album sehr geschmackvoll und mit Streichern und mit einem weiteren Höhepunkt.

Diese Musik stirbt nie aus. Sollte sie auch nicht. Ist schließlich ur-amerikanisches Kulturgut. Und das ist in diesem Falle etwas Positives.

(7,75 Punkte)

https://www.facebook.com/rodneycrowellofficial

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