PlattenkritikenPressfrisch

MOURN THE LIGHT – Sorrow Feeds The Silence

2025 (Argonauta Records) – Stil: Heavy Metal

Das Quartet aus Connecticut kommt musikalisch ursprünglich eher aus der doomig-angehauchten Ecke und legt auf seinem zweiten Longplayer eine doch erkennbare Richtungsänderung ein. Zwar lieferte man bis dato eine Art Mixtur aus Bands wie BLACK SABBATH meets SAVATAGE mit einem theatralisch-epischen Touch und breiten Melodien, die man zwar beibehält, sich aber auch deutlich mehr in Richtung Power Metal mit fluffig-breiten Melodien bewegt. Hier und da tauchen diese Trallala-Einschübe auf, werden aber gut von den doch drückenden Gitarren absorbiert. Mit Sänger Neuzugang Andy Small (SPELLMASTER) untermauert man den dezenten Kurswechsel, den man nun zielsicher zwischen Power/Prog und klassisch-cheesy Heavy Metal ansiedeln kann. Neben einem langen Intro finden sich acht Kompositionen auf dem Album, die je nach musikalischer Ausrichtung des Hörer zwischen “Freu” und “Abgenudelt” einsortiert werden. Keine Frage, die breiten Chöre und immer wieder dominant symphonischen Ausläufer werden den “True-Aufs-Nötigste-Fan” zur Raserei bringen, aber jene Fans mit Hang zu sauber arrangierten Melodien und hohem Nachhaltigkeitsfaktor jedoch erfreuen.

Wenn man allerdings weiß, dass die Band aus den USA kommt, dann wirkt das musikalische Gebote etwas shocking. Tendenziell ist das ganz eindeutig ein europäischer Stil. Nach dem Eröffnungsintro legt man mit `The Truth (Was A Lie)` eine flotte Up-Tempo Nummer vor, die offenlegt wofür die Amis auf dem Album stehen. Ein Spritzer SAVATAGE da, hier etwas treibender Power Metal, dazu Melodien mit Langzeitwirkung. Das folgende `The Fading Light` füttert dann den Proggie, bietet aber auch dem Fan ohrwurmkompatibler Kompostitionen schöne Momente und shreddert hintenraus. Respekt an Mr. Small, dessen Stimme den Stil gepflegt abrundet bzw. bereichert. `In The Shadows` zeigt ebenfalls die hohe Vielseitigkeit, die sich die Truppe nicht nehmen läßt, obwohl man grundsätzlich breite Melodien bietet. Die in allen Songs immer wieder auftauchenden Keyboards wirken sorgsam eingearbeitet und runden den Sound auflockernd ab.

`Sorrow Feeds The Silence` braucht beim einen oder anderen zwei, eventuell drei Durchgänge, um zu erkennen, dass hier kein typisches Euro-Metal-Konstrukt geboten wird. Ich finde das Album unterhaltsam und in Teilen wirklich nachaltig.

(7 Punkte)

https://www.facebook.com/MournTheLight/

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"