
THE DECCAN TRAPS – The Deccan Traps
2025 (Escapade) - Stil: Progressive Rock / Fusion Rock / Art Rock
THE DECCAN TRAPS (nach einem indischen vulkanischen Gebirgsmassiv benannt, das auch teilweise für die Beendigung der Dinosaurier-Population verantwortlich gemacht wird) sind sechs Musiker und eine Musikerin um den Sänger Ricardo Afonso, der Musical-Erfahrung von “We Will Rock You” und “Jesus Christ Superstar” mitbringt, den Bassisten Neil Fairclough (QUEEN + ADAM LAMBERT BAND), den Pianisten und Multiinstrumentalisten John Dagnall und die Backgroundsängerin Lois Dagnall. Sie spielen virtuosen Rock mit ab und zu kommerziellem Appeal. Das Album wurde meines Wissens irgendwie bereits im letzten November veröffentlicht, kommt jetzt aber als CD und Doppel-Vinyl mit drei Bonustiteln.
´Chain Me (To The Wall)´, der zweite Titel, vereint alle Merkmale der Band: mehrstimmigen Gesang, recht knackigen Rock und ein virtuoses Gitarrensolo – gepaart mit Fusionselementen und ein wenig Soul. ´Spellbound´, für mich der stärkste Titel, zeigt dann die sanftere Seite der Band mit akustischer Instrumentierung – ganz auf den wirklich überzeugenden Leadgesang von Ricardo und gewaltige Chöre im Hintergrund zugeschnitten. Ein echter Höhepunkt. ´Until You Love Me´ setzt wieder stärker auf Rocktöne in Richtung Art Rock. Die Musik hat irgendwie etwas ganz Klassisches, Zeitloses, erinnert aber auch stark an die 70er-Jahre. Eine gewisse Komplexität sorgt dafür, dass die Band einen großen Sicherheitsabstand zu irgendwelchem Radio-Gedudel einhält.
Das opulente ´The Great Divide´ taucht tief in den Art und Progressive Rock ein. Mit vielen Chören und viel Bombast. Das kurze ´Are You Ready To Rock´ ist ein eher oberflächlicher und nicht besonders auffallender Rocker. Das bombastische ´Moonlight´ überzeugt wieder mehr. Auch ´Beautiful´ setzt fast alleine auf den kraftvollen Gesang von Ricardo, sanfte Gitarrentöne und die – immer wieder erscheinenden – voluminösen Chöre.

Das zehnminütige ´Dream Of A Thousand Nights´ ist ein weiterer Höhepunkt zum Schluss mit Legende Brian May als Gast und einem gesanglichen Duett zwischen Ricardo und Lois. Fast schon zu viel des Guten. Mit QUEEN’schen Anklängen, natürlich vor allem dank Master Brian Mays Gitarre und viel Piano. Die Platte ist interessant, virtuos, völlig aus der Zeit gefallen, mit sehr gutem Gesang. Einen leichten Abzug gibt es von mir aber für eine komplette Überfrachtung der Songs mit viel zu vielen Details und Bombast und Ballast. Die Band spielt virtuos, will das aber auch ständig beweisen, was auf die Dauer etwas anstrengend ist. Anspieltipps: ´Spellbound´ und ´Dream Of A Thousand Nights´.
(7,75 Punkte)
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(VÖ: 05.12.2025)



