PlattenkritikenPressfrisch

BLACK MAGIC TREE – Terra

2025 (Majestic Mountain Records) - Stil: Heavy Rock / Psychedelic Rock

Die fünf Musiker aus Berlin starten mit ´Time Parrots (Hit Me Up!)´ schnörkellos und sowohl am klassischen Rock der 70er-Jahre orientiert, als auch spätere Jahrzehnte an harter Musik in den eigenen Sound integrierend. Eine spannende Melange aus viel Gutem der Rockmusik. Sänger Alessandro Monte orientiert sich an den Rock- Größen der Vergangenheit und hat eine gewisse Dramatik in den Stimmbändern, die Gitarristen Christian Reuter und Max Milan Bergrath haben viele Riffs im Gepäck, die den Sänger musikalisch absichern. WOLFMOTHER werden irgendwo genannt, das ist ein ganz ordentlicher Vergleich. HOWLIN MAY QUEEN fallen mir auch ein, die 2021 ein Debüt veröffentlichten, das sich ähnlich an klassischem Rock orientierte, allerdings sehr stark an LED ZEPPELIN erinnerte. Das ist hier nur einer der vielen Einflüsse von BLACK MAGIC TREE.

Die Berliner starteten 2019 mit einer EP. 2021 folgte das Album ´Through The Grapevine´. Aber weiter zur neuen LP. Bei ´Popcorn & Coke´ wird es schon spannender und der Song hat die richtigen Hooks. Besonders gefällt mir dann der sehr gelungene doppelte Gesang beim spannenden ´Grace´ und der durch den Bass eingeleitete Break nach dreiviertel Spielzeit des Songs. Breaks werden von der Band immer wieder eingesetzt, um die Spannung zu erhalten. Aber nie nur zum Selbstzweck.

Ich kann der Band ihre emotionale Verwurzelung und ihre Liebe für die Legenden und Größen der Rockgeschichte gut anhören. Es gibt immer wieder interessante musikalische Reminiszenzen wie die doppelten Gitarrenläufe bei ´Chasing The Light´, wo auch wieder ein Break geschickt die Geschwindigkeit des Songs verändert. Die Ballade ´Love & Doubt´ könnte jetzt direkt aus den frühen 70er-Jahren stammen und ist schon gewaltig retro. Klingt nach “Love and Peace”. Auch hier wird ein Break zur Spannungsverstärkung eingesetzt und aus der Ballade wird gegen Schluss ein dynamischer Rocker.

´Summer´ kann durch eine starke Melodielinie, die auch leichte NWoBHM-Einflüsse erkennen lässt, und ein retrospektives Gitarrensolo überzeugen. Der heavy Wahwah-Boogie ´Veleno´ beendet ein spannendes Album, das zurecht die eine oder andere Vorschusslorbeere erhalten hat.

Ich mag derartige konsequente Rock Musik sowohl in ihrer Ursprungsform, als auch die spätere Retrowelle, die von Größen wie den frühen WOLFMOTHER eingeläutet wurde und jetzt auch schon zwanzig Jahre zurückliegt. Insgesamt ein starkes Album einer talentierten Band. Besonders das Songwriting ist sehr durchdacht und variabel, ohne das der Basissound zu stark variieren würde. Gesanglich und im instrumentalen Vortrag gibt es auch nichts zu meckern. Das entspricht einem guten internationalen Niveau und hat viel Leidenschaft zu bieten.

(8,25 Punkte)

https://www.facebook.com/bmtree

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"