
SWIM SCHOOL – Swim School (This is the debut album)
2025 (Lab Records) - Stil: Indie Rock
Aus Schottland kommt diese dreiköpfige Indie Rock-Band. Gegründet haben sie sich im Jahr 2018 in Edinburgh. Mit einer gelungenen Mischung aus Indie Rock und Indie Pop, leichten Pop Punk- und Wave-Anklängen, hat die Band jetzt nach den EPs ´Volume 1´ von 2021 und ´Making Sense Of It All´ von 2022 ihr Debüt-Album veröffentlicht. Und, ja, natürlich steht die Sängerin Alice Johnson mit ihrem frischen Gesang und ihrer hellen Stimme im Mittelpunkt des Trios. Die Band nennt Vorbilder wie WOLF ALICE als Einfluss.
Es geht auch schnurstracks mit ´Heaven´ los, einem sicherlich potenziellen Hit, der gesanglich an die junge Debbie Harry erinnert, auch wenn Alice Johnson durchaus die notwendigen eigenen Akzente setzen kann. Das wirklich schöne ´Green Eyes (Want It All)´ folgt und ist in diesem Falle mehr Pop als Rock. Es erinnert an den rockigen Wave Sound und den Indie Rock der 80er-Jahre. ´Alone With You´ ist ein solider Titel mit schönen Melodiebögen, allerdings nach meinem Geschmack wird der Refrain etwas zu oft zum Schluss wiederholt.
Es sind jetzt aber nicht nur Titel enthalten, die irgendwie in Richtung „Airplay“ ausgerichtet sind. ´Waste Your Time´ braucht seine Zeit, ist dann aber sehr substantiell in der Nachwirkung. Dafür rauscht ´Always On My Mind´ gleich wieder direkt ins Ohr. Da hat das Trio schon ein Händchen dafür. ´On & On´ ist ein Leichtgewicht, aber sehr schön anzuhören.

Bei ´Say It All´ zeigt die Band, dass es auch etwas massiver, rockiger und direkter geht. Mit dem an Rock-Pioniere der 80er-Jahre, wie U2 (das war tatsächlich so, glaubt mir) erinnernden Doppelschlag zum Schluss aus dem starken ´Crimson Red´ und dem etwas verwinkelten ´Am I Good Enough Now´ kann die Band einen weiteren Höhepunkt setzen und die 32 Minuten sind zu Ende.
Für mich ist dieses Debüt – nicht nur, aber vor allem – wegen der schönen Stimme von Alice Johnson und den einprägsamen Melodien eine kleine glänzende Perle in diesem trüben November. Das ist sicher keine sensationelle Veröffentlichung, aber auch schon gar nicht irgendein Hype. Das klingt nach handgemachter Musik und nicht Richtung „AI“. Was Leichtes, Buntes für den drögen Herbst.
Ich bin jetzt nicht der Superversteher im Indie Rock-Geschehen. Vielleicht hat diese Platte nach den ganzen Retro-Metallern und Blues Rockern der letzten Monate irgendetwas bei mir ausgelöst, das angenehm ist. Diese Band ist in ihrem Genre ganz sicher konkurrenzfähig. Sind ja Gottseidank nicht alles Babyboomer, die meinen, vor Jahrzehnten alles schon gehört zu haben, so dass dieses sehr schöne und interessante Debütalbum sicherlich nicht nur bei mir Gefallen finden wird.
Es gibt eine Flut von CDs und einige Vinyl-Platten von diesem Debüt. Allerdings irgendwie nichts in Deutschland derzeit. Das ist sehr seltsam. Aber Suchen lohnt sich.
(8,25 Punkte)
https://www.facebook.com/weareswimschool
https://labrecords.bandcamp.com/album/swim-school



