SLASH – Live At The S.E.R.P.E.N.T. Festival

Mit ´Live At The S.E.R.P.E.N.T. Festival´ legt GUNS N’ ROSES-Legende SLASH ein Werk vor, das weit mehr ist als ein bloßes Konzertdokument. Es ist die überzeugende Manifestation seiner tiefen Verwurzelung im Blues – jener Musik, die sein Gitarrenspiel seit jeher geprägt hat, auch wenn sie in seiner Rockkarriere meist nur unterschwellig mitschwang.

Begleitet von seiner exzellent eingespielten BLUES BALL BAND – Tash Neal, Teddy „ZigZag“ Andreadis, Johnny Griparic und Michael Jerome – gelingt ihm eine energetische und zugleich respektvolle Hommage an das Fundament amerikanischer Musik.

Insgesamt zwölf Stücke seines Coverversionen-Albums ´Orgy Of The Damned´ sind hier vertreten, ergänzt durch fünf neu interpretierte Klassiker aus dem Kanon von Freddie King bis Elmore James.

Besonders beeindruckend geraten dabei die ausgedehnten Fassungen von ´The Pusher´, ´Papa Was A Rolling Stone´ und ´Stone Free´, in denen der Maestro seine gesamte Virtuosität entfaltet, ohne dabei in selbstverliebte Zurschaustellung zu verfallen.

Als Live-Dokument überzeugt das Album vor allem durch die ungekünstelte Direktheit, und man spürt das Zusammenspiel einer Band, die gleichermaßen Präzision und Spontaneität beherrscht.

Andreadis` rauer Gesang verleiht bekannten Titeln wie ´Stormy Monday´ oder ´Key To The Highway´ dabei eine neue, beinahe melancholische Gravität.

Der Sound ist kraftvoll, doch nie überladen – wie eine Clubband, die zufällig in einem großen Saal spielt, aber den Geist des kleinen Juke Joints bewahrt.

´Live At The S.E.R.P.E.N.T. Festival´ versteht sich nicht als Rückblick, sondern als leidenschaftliche Bestandsaufnahme dessen, was Blues Rock im 21. Jahrhundert sein kann: roh, lebendig, relevant.

SLASH beweist hier, dass er – fernab aller Gitarrenmythologie – ein Musiker geblieben ist, der seiner Quelle mit klarem Bewusstsein begegnet. Ein kraftvolles, ehrliches Album mit Charakter und Gewicht!

(8,5 Punkte)

https://www.facebook.com/slash

Pic: Press Photo “earMUSIC”