TRIVIUM – Struck Dead (EP)

Mit ´Struck Dead´ beweisen TRIVIUM aus Orlando, Florida, dass sie auch nach über zwanzig Jahren im Geschäft nichts von ihrer Wucht oder Neugier verloren haben.

Die drei Songs dieser EP wirken wie ein konzentrierter Energieschub – direkt, kompromisslos und erstaunlich lebendig.

Der Auftakt ´Bury Me With My Screams´ verzichtet auf jede Einleitung und stößt den Hörer sofort ins Geschehen. Matt Heafys Stimme schwankt dabei zwischen kontrollierter Raserei und melodischer Klarheit, während die Gitarren Linien ziehen, die zugleich vertraut und neu wirken. Der Song klingt, als würde die Band einen alten Zorn neu kanalisieren – präzise, aber emotional aufgeladen.

´Struck Dead (Pain Is Easier To Remember)´ knüpft daran an, doch mit einem anderen Puls. Die Hardcore-Einflüsse sind unüberhörbar, dennoch bleibt es eindeutig TRIVIUM: technisch ausgefeilt, rhythmisch verschachtelt, dabei immer eingängig genug, um im Gedächtnis zu bleiben. Hier treffen Routine und Spielfreude in seltener Balance aufeinander.

Zum Schluss öffnet ´Six Walls Surround Me´ den Raum – zunächst ruhig, beinahe zerbrechlich, bevor das Stück in vertraute Heaviness kippt. Alte Motive blitzen auf, ohne nostalgisch zu wirken. Es ist ein Song, der Rückblick und Ausblick zugleich ist, getragen von einer spürbaren inneren Spannung.

´Struck Dead´ mag formal eine Zwischen-EP sein, klingt aber wie ein Neustart. TRIVIUM klingen wacher, fokussierter und ehrlicher als zuletzt. Kein Versuch, sich neu zu erfinden – eher ein selbstbewusstes Innehalten, das zeigt, wie viel Feuer noch da ist.

(8 Punkte)

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Pic: Press Photo “Roadrunner”