WRETCHED – Decay

Nach elf Jahren Pause melden sich WRETCHED aus Charlotte, North Carolina mit ihrem neuen Album ´Decay´ zurück – vereint mit Sänger Billy Powers, der bereits die ersten beiden Alben prägte.

Elf Jahre sind eine lange Zeit, in der sich vieles ändern kann, und umso spannender war die Frage, was die Band nach einer solch langen Ruhezeit noch liefern würde. Das Ergebnis zeigt ein Deathcore-Quintett, das seine Stärken kennt, sich aber auch weiterentwickelt hat.

´Decay´ setzt stark auf Atmosphäre und Storytelling, und Songs wie ´Malus Incarnate´ oder ´Lights´ kombinieren treibende Riffs mit düsteren Melodien und schaffen eine geisterhafte, eindringliche Stimmung.

Die Band spielt nicht durchgehend extrem schnell, sondern variiert Tempo und Intensität, was der über einstündigen Albumlaufzeit zugutekommt. Stücke wie ´Behind The Glass´ (16 Minuten) bieten instrumentale Reisen, die Exploration, Abenteuer und Melancholie verbinden, während Songs wie ´Radiance´ hingegen headbangtaugliche Energie liefern.

Die Instrumentierung bleibt technisch anspruchsvoll, ohne sich in unnötigen Spielereien zu verlieren. Vocals wechseln zwischen tiefen Growls und gequälten Schreien, dazu kommen melodische Leads und chorale Elemente, die dem Hörer Abwechslung bieten, wobei Stücke wie ´Blackout´ oder ´The Golden Skyway´ Aggression, Groove und melancholische Melodie gekonnt ausbalancieren.

´Decay´ zeigt jedenfalls eine erfahrene Band, die ihre musikalische Identität bewahrt und gleichzeitig kleinere Experimente zulässt. Das Album ist dicht, atmosphärisch und abwechslungsreich, ohne überladen zu wirken.

Es ist kein spektakuläres Comeback, aber ein solider, überzeugender Release, der die Erwartungen erfüllt und die Rückkehr der Band angenehm macht.

Insofern ist ´Decay´ ein Werk, das sowohl Substanz als auch Stil vereint, und einen befriedigenden, hörenswerten Einblick in eine Band bietet, die ihre Vergangenheit respektiert, aber nicht darin stehen bleibt.

(8 Punkte)

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Pic: Marshall Wieczorek_323203