
WHISKEY MYERS – Whomp Whack Thunder
2025 (Wiggy Thump) - Stil: Southern Rock
Diese alte Formel gilt seit fast 60 Jahren: Nimm eine tighte Rhythmusgruppe, eine Gitarre, die bis zum Anschlag aufgedreht wird, und einen Sänger, der singt, als würde er morgens nach dem Aufstehen mit heißen Kohlen und Whiskey gurgeln. Fertig ist der erdige Rock, der seit CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL in den 60er-Jahren erfolgreich ist und in den 70er-Jahren in den Southern Rock von LYNYRD SKYNYRD und anderen mündete. Später in der kommerziellen Version von Tom Petty wurden weitere Millionen Platten verkauft.
WHISKEY MYERS aus Palestine, Texas, ist so eine Band, die einfach präsent ist – vor allem live – und diese US-amerikanische Musik vorbildlich spielt. Mehr in Richtung 70er-Jahre und der talentierte Frontmann Cody Cannon hat das Album komplett geschrieben. 2008 erschien das Debüt ´Road Of Live´ und seitdem hat die Band einige Southern-Perlen mit viel Erfolg veröffentlicht. ´Time Bomb´ zeigt gleich als Opener die vokalistischen Künste von Cody, der mit seiner Power-Stimme wirklich mit jedem Southern Rock-Sänger mithalten kann.
´Tailspin´ kommt schwerer und schleppend daher und wäre auch ein schöner LYNYRD SKYNYRD-Titel geworden. Bei ´Rowdy Days´ und ´Icarus´ zeigt Cody und die Band, das auch die leiseren Zwischentöne ohne Problem auf hohem Niveau gespielt werden können. ´Midnight Woman´ ist so ein Titel, wo man sich in der Fantasie gleich in der rauchigen (na, muss eigentlich nimmer sein) Bar wiederfindet. Am Tresen, wo viele volle und leere Longdrink-Gläser vor einem stehen, die konsumiert werden, bis die Erdanziehungskraft einen zwangsweise vom wackeligen Hocker auf den staubigen Holzboden abstürzen lässt (kommt eigentlich auch nicht mehr vor). Wer dieses Bild vor seinen Augen hat und das irgendwie gut findet, ist hier richtig angekommen.
´Born To Do´ kann auch Country-Musik ein- und ausatmen. ´Rock’n’Roll´ mit starkem Riff macht seinem Namen alle Ehre und ist eine Hymne, die jedes Cowgirl und jeden Cowboy vor Sehnsucht zum Weinen bringt. Das ist 100%ig ehrliche Musik. So und nicht anders. Auch ´Ramblin’ Jones´ atmet die unverwüstliche Wüstenmusik der Südstaaten. Ein kräftiger Beat, knarrende Gitarren und Codys virtuoser Gesang mit männlichen Background-Chören reicht zum Wohlfühlen. ´Monsters´ ist eine Ballade, die vor Gold glänzt. Diese Stimme!
Immer der gleiche alte Scheiß. Und wie ich diesen von Herzen liebe. Hervorragend. Diese Musik stirbt nie aus.
(8,5 Punkte)
https://www.facebook.com/whiskeymyers
(VÖ: 17.10.2025)