
LES DUNES – From Etne To The Edge Of Space
2025 (Kapitän Platte) - Stil: Instrumental/Post Rock
Haugesund liegt an Norwegens zerklüfteter Westküste – und genau dort scheint auch die Musik von LES DUNES geboren zu sein – irgendwo zwischen Nebelschwaden, flimmernden Polarlichtern und der ewigen Weite des Meeres.
Das Trio besteht aus Per Andreas Haftorsen (Gitarre), Morten Jackman (Drums) und Per Steinar Lie (Bass), allesamt Veteranen aus Bands wie THE LOW FREQUENCY IN STEREO, UNDERGRÜNNEN, HELLDORADO, LUMEN DRONES und ACTION & TENSION & SPACE. Zusammen erschaffen sie Klanglandschaften, die sich langsam entfalten wie schwebender Sternennebel.
Mit ihrem zweiten Album ´From Etne To The Edge Of Space ´ führen LES DUNES ihren Weg konsequent fort. Sieben neue Instrumentalstücke, jedes wie eine eigene Galaxie aus flirrenden Gitarren und fließenden Rhythmen, wirken gegenüber ihrem Debüt entschlossener, dichter und zugleich traumverlorener. Die Musik gleicht einem Roadmovie durch den Kosmos, ohne Worte, aber voller Gefühl.
Gleich der Opener ´Pax´ erfreut mit sanft gezupften Gitarren und entrückten Melodien. ´Lost Signals From Utsira´ hebt dann ab, getrieben von markanteren Drums, dunkleren Untertönen und einer Ahnung von Dramatik. ´AGF´ gleitet verspielt dahin, während ´Den Hopsack´ in schimmernde Höhen steigt.
Ein sphärischer Moment gelingt mit ´Koens Theme´. Nach einer kurzen Orgeleinleitung flirrt die Gitarre wie Sternenstaub durch die Stille. Der erste der beiden Longtracks ´Vangen´ zieht sich über zehn Minuten wie ein warmer Sonnensturm durch den Raum. Der Titeltrack ´From Etne To The Edge Of Space´ schließt das Album in sanfter Verklärung ab, wie ein Raumschiff, das lautlos im Orbit verschwindet.
LES DUNES sind keine Band für schnelle Hooks oder laute Ausbrüche. Sie lassen die Töne und die Stille atmen. Musik für endlose Autobahnfahrten, Post Rock in Reinform, cineastisch und zeitlos. Wer nicht am Steuer sitzt, kann die Augen schließen und abtauchen.
(7,5 Punkte)