
WALTARI – Nations’ Neurosis
2025 (Metalville) - Stil: Crossover / Alternative Rock
Ganz ehrlich. Die ganze Crossover Explosion, die in den späten 80er-Jahren mit Bands wie FAITH NO MORE und dann anfangs der 90er-Jahre sich mit Bands wie den Finnen WALTARI fortsetzte, hat bei mir nur begrenzte Aufmerksamkeit bekommen, wie auch die meisten Vertreter des Grunge Rock oder Nu Metal. Ich bin zwar ein musikalisch sehr offener und breit gestreuter Konsument. Aber da ging viel an mir vorbei oder “ins eine Ohr rein und aus dem anderen raus”. Da stehe ich dazu, egal wer das kritisiert.
Nun die neue WALTARI, die erste seit fünf Jahren, beginnt ganz angenehm mit dem melodischen ´Nature Rules´ und auch ´Open The Gate´ ist ein sauberer Alternative-Titel mit Melodie und nachvollziehbaren Strukturen. Nerviger wird es dann mit dem hektischen ´Do You Accept?´, was sich gemäßigter bei ´Breakfast In Eiffel Tower´ fortsetzt. Viel gemixt und zusammengeschustert. Das Chaos regiert immer mal wieder. Alles ist etwas nervös. Also eigenlich so, wie man das von den sympathischen Musikern aus Finnland gewohnt ist. Die spielen, was sie mögen, was ihnen gerade ins Hirn kommt.
´Diversity´ ist ein leicht poppiger gerappter Titel mit einer guten Melodie. Dazwischen kommen immer wieder Songs, die mir dann zu beliebig und zu stark “gecrosst” sind. Bei ´Kill For Sports´ und ´7th Heaven´ wird dann Thrash Metal integriert. Das hat Power und ist wieder sehr sympathisch. ´Flowin’´ ist im Gegensatz zu vielen anderen Titeln ein spaciger Pop Rock-Titel mit Hitpotenzial. ´Step Back´ ist ein großes Sammelsurium an Musikstilen über sieben Minuten Länge mit viel verzerrten Gitarren. ´Higher´ zielt auf die Klubtanzflächen und ist ein eher flaches Liedgut. Das dramatische ´Last Chance´ beendet ein Sammelsurium an Songs.
15 Songs und über eine Stunde Spielzeit sind nicht ohne. Aber teilweise sehr unterhaltsam. Teilweise werden meine musikalischen Vorurteile bestätigt. WALTARI lassen sich keine Daumenschrauben anlegen und spielen munter drauf los, egal welchen Stil. Große Bandbreite, teilweise etwas zu beliebig. Musikalisch durchaus virtuos.
(7,25 Punkte)