~ Post-Apocalyptic Sixpack! ~
Wieder ein Heimspiel. Wieder in der Heimatregion. Seit die famosen Veranstalter „New Evil Music“ nun auch in regelmäßigen Abständen nationale und internationale Top-Acts in die Heidelberger Halle02 locken, keimen in einem unmerklich nostalgische Gefühle an die guten, alten Zeiten im „Schwimmbad Musik-Club“ auf.
Neben den Deathcore-Pionieren WHITECHAPEL aus Tennessee, sind etwa schon in Bälde SUNNO ))) und KREATOR für einen „Special Summer Club Gig“ dort angekündigt. SODOM, CANNIBAL CORPSE und HELMET waren noch weitere prominente Vertreter, und es werden im Laufe der Jahre sicherlich noch einige hinzukommen.
Die Berliner Band VIANOVA existiert seit Mitte der 2010er-Jahre. Gegründet wurde sie ursprünglich von den Brüdern Felix und Paul Vogelgesang. Nach einigen Umbesetzungen fand sich die heute aktive Formation ab etwa 2017, mit Alexander Kerski als Sänger. Früh bewegten sie sich im Spannungsfeld zwischen Metalcore,
Djent und experimentelleren Elementen und über die Jahre veränderte sich ihr Sound merklich – von eher traditionell strukturiertem Metalcore hin zu einer moderneren, teils elektronisch angereicherten Klangsprache.
Ihr Set war strukturiert und wirkte gut vorbereitet. Die Band präsentierte ein Programm, das überwiegend aus neueren Veröffentlichungen bestand, stilistisch geprägt von dichter Produktion, rhythmischer Komplexität und elektronischen Zwischenschichten. Die Stücke waren sauber umgesetzt, das Zusammenspiel der Musiker funktionierte zuverlässig, ohne größere Unstimmigkeiten. Insgesamt präsentierte sich VIANOVA als Band mit klarem Konzept und professioneller Umsetzung. Ihre Darbietung passte stilistisch gut ins Vorprogramm,
setzte aber andere Akzente als der Headliner.
Die Deathcore-Sextett WHITECHAPEL aus Knoxville, Tennessee veröffentlichte sein aktuelles Album ´Hymns In Dissonance´ erst Anfang März, also knapp zwei Wochen vor dem Start ihrer Tournee, und das Bühnenbild greift auch die post-apokalyptischen Elemente des Albumcovers auf. Umgeben von einer eindrucksvollen Lichtinstallation in allen erdenklichen Stilrichtungen, Farben und Bewegungsmustern, bieten WHITECHAPEL eine
erlesene Lichtshow, und jeder Song erhält sein eigenes visuelles Konzept. Farbpalette, Dynamik, Formen und Geschwindigkeit spiegelten die Intensität und den Charakter jedes einzelnen Titels wider.
Visuell wie akustisch fesselnd vom ersten Moment an, lieferten die U.S.-Amerikaner eine Performance ab, die frei war von jeglicher Nervosität oder Anfangsfehlern. Das Set wurde mit dem Song ´Prisoner 666´ vom aktuellen Album ´Hymns In Dissonance´ eröffnet, gefolgt vom gleichnamigen Titelsong. Den Schwerpunkt legte die Band mit gleich fünf neuen Stücken klar auf ihr aktuelles Werk, ließ jedoch auch Fan-Favoriten wie ´Brimstone´ oder etwa ´A Bloodsoaked Symphony´ früh im Set nicht fehlen.
Ein weiteres Highlight von WHITECHAPELs Live-Performance ist zweifellos das Gitarrenspiel des Trios Zach Householder, Alex Wade und Ben Savage, denn die drei ergänzen sich annähernd perfekt, feuern ihre Riffs in präziser Abstimmung aufeinander ab und halten dabei stets die Balance zwischen brutaler Härte und
überraschender Schönheit.
Mit ihrer gewaltigen Wucht von 3 Gitarren wirken die Südstaatler jedenfalls wie ein massiver, post-apokalyptischer Sixpack! Gegen Ende des Hauptsets folgen noch ´Our Endless War´ und als Closer der Klassiker ´The Saw Is The Law´, die ein gnadenloses und präzise produziertes Deathcore-Set abrundeten – eine Kakophonie aus dröhnendem Growling, gellenden Schreien und sägenden Riffs, die das Publikum über gut eine Stunde und bis zum Ende in ihrem Bann zogen!
Setlist (mit Albumzuordnung):
Prisoner 666 (´Hymns In Dissonance´)
Hymns In Dissonance (´Hymns In Dissonance´)
Brimstone (´The Valley´)
A Bloodsoaked Symphony (´Kin´)
Forgiveness Is Weakness (´The Valley´)
A Visceral Retch (´Hymns In Dissonance´)
Ex Infernis (Intro)
Hate Cult Ritual (´Hymns In Dissonance´)
Prostatic Fluid Asphyxiation (´The Somatic Defilement´)
Possession (´This Is Exile´)
This Is Exile (´This Is Exile´)
Diabolic Slumber (´Hymns In Dissonance´)
Our Endless War (´Our Endless War´)
The Saw Is The Law (´Our Endless War´)
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