PlattenkritikenPressfrisch

POWERHILL – Generation X

2025 (Dr. Music) - Stil: Hard Rock / Melodic Metal

So richtig konnte ich mit dem “Farm Metal” und den Stallbildern zunächst nichts Konkretes anfangen. Ich bin ja auch im urbanen Umfeld einer Landeshauptstadt geboren worden und nicht in den Schweizer Bergen. Aber gleich der titelgebende Opener ist ein straighter Rocker, der die Vorurteile gegen bäuerlichem Alpenleben entkräftet und wegbläst. Hard Rock mit Metalanleihen und dezenten Keyboards. Entscheidend ist aber der Powergesang von Sängerin Veronica Torre. Auch ´Bonfire´ anschließend ist ein gekonnter Heavy Titel. ´Fat Side´ kann auch durch harte Riffs untermalt von Tasteninstrumenten überzeugen.

Das ist alles ganz klar am Metal der 80er-Jahre ausgerichtet. Neben Veronica darf vor allem Gitarrist und Produzent Alberto ‘Cep’ Ceppi mit der Gitarre immer wieder deutliche Akzente setzen.  ´That’s Fine´ startet mit bombastischer Orgel und zeigt, dass auch bei ruhigeren Songs überzeugend agiert werden kann. Veronica kann ihr Stimmvolumen hier noch besser präsentieren. Entscheidend ist selbstverständlich auch das Songwriting, das immer deutlich über dem Durchschnitt liegt.

Und ja, das virtuose Schlagzeugspiel stammt von einem meiner Lieblingsdrummer, Drummerlegende Jörg Michael. Schon in den 80er-Jahren auf der ersten AVENGER-Platte und dann bei den frühen RAGE hat er mich begeistert. Schön, dass man wieder was von ihm hört. Wirklich eine Legende.

Ob bei Produktion, Coverartwork, Songwriting, es sind hier viele Profis am Werk. Keine dilettantische Bauernhofmusik, sondern ordentliches “Metalschaffen”. Auch im zweiten Teil des Albums bleibt die Qualität im oberen Bereich. Wenn auch einzelne Songs wie ´The One I Wanna Be´ etwas klischeehaft und beliebig klingen. Aber ´Mad Cow City´ kann vom Schlagzeug angetrieben wieder Farmboden gut machen. Da stimmt die Verbindung zwischen luftigem Landleben und urbanem Wahnsinn nicht nur im Titel. Mit ´Powerhill´ wird noch einmal ein ordentlicher Headbanger in den Ring geworfen. ´Rehearsal Barn´ ist dann eher ein kleiner Scherz zum Schluss, der in einen speedigen instrumentalen  Abschluss führt.

Starkes Debüt. Einziges “Problem” könnte sein, dass es derzeit ein großes Angebot an “Neo-80er-Heavy/ Metal” Alben gibt. Aber allerdings wenige mit einer so stimmgewaltigen Sängerin und mit Jörg Michael.

(7,75 Punkte)

https://www.facebook.com/powerhill.official/


(VÖ: 27.06.2025)

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"