
Die italienischen Hard Rocker SANDNESS setzen auf ihrem fünften Album ´Vertigo´ ganz auf den rifforientierten Hard Rock. Gleichzeitig sind bei ihnen eingängige Melodien gleichberechtigt im Vordergrund und die kräftige Stimme von Bassist Mark hält beides zusammen. Bei Songs wie ´The Match´ gelingt es, mit einem fast schon poppigen Refrain die Aufmerksamkeit der Hörerin / des Hörers zu fesseln und kurz darauf die Gitarre entfesselt aufspielen zu lassen. Das klappt hier super, aber nicht immer.
Keyboards sind beim Trio weitgehend abwesend, trotzdem werden durch die Melodien und den kraftvollen Gesang wie bei ´Back For More´ (wo aber ausnahmsweise einmal ein Klavier auftaucht) viel Airplay geschaffen. Da kann sofort mitgesungen werden, wenn gewünscht. Die Songs sind sehr kompakt, was bei ´Draw The Line´ (zweite Singleauskopplung) oder ´Rock’n’Roll High´ zu einer gewissen Schlichtheit im Songaufbau führt. Die Vorab-Single ´Not Your Dog´ kann dagegen viel Power aufbauen und überzeugen. ´Neverending Road´ klingt wie eine Transformation der 70er-Jahre Glam Rocker in die Gegenwart.
Die Band befindet sich auf den Spuren von Hard Rockern der 80er-Jahre, verachtet aber auch nicht die eingängigen Glam-Rocker wie SLADE oder THE SWEET, hat aber wenig Schnittmengen zum weichgespülten AOR, außer vielleicht beim immer wiederkehrenden harmonischen Chorgesang. Auf Balladen hat man komplett verzichtet. Das ist selbstverständlich okay, hätte aber in diesem Falle eventuell zu einer gewissen Differenzierung beigetragen. Dass die Band schon länger zusammen ist und schon einige Veröffentlichungen vorweisen kann, hört man dem doch sehr gekonnten Zusammenspiel der drei Musiker an.
Wenn auch nicht alles aufgeht, so handelt es sich bei ´Vertigo´ um ein unterhaltsames Album auf meist hohem Niveau.
(7,25 Punkte)
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(VÖ: 16.05.2025)