Wenn es um Metalcore aus Deutschland geht, gehören nur wenige Bands zur ersten Garde – HEAVEN SHALL BURN ist sicherlich eine davon, ebenso wie zweifellos auch CALIBAN aus Essen.
Nach drei Jahren Studioabstinenz steht das nordrhein-westfälische Quintett mit ´Back From Hell´ nun erneut in den Startlöchern, und schon mit dem Opener ´Guilt Trip´ reißen sie alle Mauern ein und liefern einen brutalen Metalcore-Brecher, mit rauen Schreien, die auch immer wieder auf eingängige, melodische Refrains treffen.
Mit fast 30 Jahren Bandgeschichte auf dem Buckel zeigen CALIBAN jedenfalls von Beginn an, wie sicher sie zwischen Härte und Gefühl zu navigieren verstehen.
Die Songs drehen sich dabei um innere Kämpfe, Verzweiflung und Schmerz, um Emotionen, die sich vor allem beim unerbittlich donnernden ´I Was A Happy Kid Once´ zeigen, aber auch das Titelstück setzt eine besonders fette Duftmarke.
Die Riffs sind dabei so kraftvoll wie eh und je und bilden das Fundament für Melodien, die neue harmonische Horizonte erkunden, was besonders bei ´Insomnia´ oder auch ´Overdrive´ deutlich wird.
Das Hörerlebnis ist fein abgestimmt, um die komplexen Arrangements hervorzuheben, während gleichzeitig eine ausreichend breite Dynamik erhalten bleibt, um die emotionale Wirkung der Songs zu bewahren.
CALIBANs Sound wird hier durch Schichtung und räumliche Anordnung neu verfeinert, wobei die charakteristische Härte der Band jedoch erhalten bleibt, während fast jedem Instrument ausreichend Raum zum Atmen gelassen wird.
´Back From Hell´ pendelt jedenfalls während der rund 40 Minuten souverän zwischen brutaler Härte und emotionaler Tiefe, und der Sound spiegelt zudem auch perfekt die düstere lyrische Grundstimmung wider – die Unruhe, die innere Zerrissenheit und die seelischen Abgründe.
CALIBAN gelingt es eindrucksvoll, für diese extremen Emotionen den passenden musikalischen Ausdruck zu finden – und sie behaupten mit diesem Album einmal mehr ihren festen Platz im modernen Metalcore.
(8 Punkte)
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Pic: Moritz Hartmann
