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NAUTILUS – When Time Is Just A Word

~ 2024 (Sireena Records) – Progressive Rock / Electronic ~


Die Nautilus, bekannt aus den Romanen „Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer“ und „Die geheimnisvolle Insel“ taucht wieder einmal ab, um neue Abenteuer zu bestehen. Zum mittlerweile achten oder neunten Mal zeigt sie sich als NAUTILUS an der Wasseroberfläche, um zwei Jahre nach ´A Floating City´ abermals auf den Spuren des französischen Autors Jules Verne mit ´When Time Is Just A Word´ eine musikalische Weltreise zu unternehmen.

Diesmal läuft der Hörer mit der NAUTILUS die Schauplätze des Romans „In 80 Tagen um die Welt“ ab, nebst weiteren Beobachtungen und Erkundungen auf der Strecke. Gründer Martin Ludwig an den Keyboards/Synthesizern und sein Kompagnon Jürgen Dürrbeck an den Synthesizern/Sequenzern beleben zum wiederholten Male die Siebzigerjahre und ihre Einflüsse aus dem Progressive und Art Rock mit denen der Berliner Schule.

NAUTILUS lassen die Musik fließen, so wie das Wasser durch ein Rinnsal rauscht. Die Kompositionen sind derart atmosphärisch und träumerisch, dass sich durch die Keyboards und Synthesizer regelrechte Landschaften aufbauen. Ein Freudenfest für instrumentale Liebhaber von TANGERINE DREAM, KLAUS SCHULZE und VANGELIS.

Zusätzlich schwebt allerdings auch immer wieder gerne die Gitarre von Werner Strätz in das Bild hinein, so dass ebenso Liebhaber von David Gilmour, Mike Oldfield oder Mark Knopfler prächtig unterhalten werden. Nur selten singt Meiko Richert im Vordergrund oder Katja Weigel aus dem Hintergrund der Klanglandschaften.

Angefangen in London und mit ´A Gentleman’s Bet´, wo der Gentleman Phileas Fogg mit den Mitgliedern des Reform Club eine Wette über 20.000 Pfund Sterling abschließt, dass es ihm gelingen würde, in 80 Tagen um die Welt zu reisen, endend bei der Heimkehr in Britannien mit ´Back Home In Silence´, steigern sich letztlich die Synthesizer immer wieder derart, um von den Gitarren erhöht zu werden, dass die Melancholie am Ende alle überwältigt.

In der Zwischenzeit von 80 Tagen oder insgesamt 70 Minuten bestimmen die Keyboards das Bild, ehe die Gitarre in ´Free Wings´ und dem Zwölfminüter ´Travellers Without Time´ alle übermannt. Selten stellt sich der Rock in ´Wherever You Go´ in den Mittelpunkt, überwiegend die Synthesizer wie in ´To Another Dimension´. Besonders repräsentativ für das Erscheinungsbild von NAUTILUS zeigen sich noch ´Crusading Lights´ und der Zehnminüter ´October Sunrain´.

Ob Nautilus von Jules Verne oder NAUTILUS von Martin Ludwig & Co, so wasserdicht wird sie immer populärer.

(8 Punkte)

 

https://www.facebook.com/NautilusNedland