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TERAMAZE – I Wonder

~ 2020 (Wells Music/Just For Kicks Music) – Stil: Melodic Modern Prog Metal ~


Gewisse Frühwerke von TERAMAZE zu preisen ersparen wir uns heute. Seit die Australier wieder in die Öffentlichkeit traten (´Anhedonia´, 2012), eiferten sie mehr und mehr den eigenen Lieblingen von DREAM THEATER bis CONCEPTION nach (´Her Halo´, 2015) oder nahmen sich den moderneren Ambitionen á la CALIGULA‘S HORSE und KARNIVOOL an (´Are We Soldiers´, 2019).

Das mittlerweile siebte Studio-Album ist eine Mischung aus beiden bereits getesteten Richtungen geworden. ´I Wonder´ bleibt auf der modernen Richtschnur seines direkten Vorgängers, gerne auch mit etwas Djent angereichert, und wagt sich ebenso einmal in einer träumerisch-riffenden, sinfonischen Darbietung (´ Deep State Of Awake´) innerhalb seiner über acht Minuten, einige Growls einzustreuen.

 

 

TERAMAZE 2020 sind zwar düster und melancholisch, aber geschmeidiger als zuvor. Dies liegt auch an Mastermind/Gitarrist Dean Wells, der den Lead-Gesang übernommen hat und mit seiner Stimme auch in einer Alternative-/Indie-Rock-Band bestens aufgehoben wäre, man denke dabei an COHEED AND CAMBRIA oder FAIR TO MIDLAND.

Doch TERAMAZE zeigen trotz aller hörbaren Härte auch sehr viel Gefühl. Nach dem bandtypischen Opener der Gegenwart (´Ocean Floor´) wird es an der berühmten Single-Position eines Albums einmal beinahe Skandi-Gothic-Pop-rockig (´Lake 401´). Obendrein werden sogar Anhänger des AOR/Melodic Rock bei dem einen großen Song (´Sleeping Man´) sogar noch mehr befriedigt als vielleicht bei einem ebenso trällernd schönen Konkurrenten (´Run´).

Entscheidet selbst. Aber erst im Anschluss an den vielfachen Genuss der gesamten 70 Minuten. Denn wir hören schließlich Alben immer am Stück. ´I Wonder´ why not.

(8 Punkte)

https://www.facebook.com/teramaze

https://teramaze.bandcamp.com/album/i-wonder