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SOULSPLITTER – Salutogenesis

~ 2019 (Independent) – Stil: Progressive Metal ~


SOULSPLITTER ist ein echtes Künstlerkollektiv, das in den Städten Mannheim, Leipzig, Hamburg und Berlin angesiedelt ist. Das Stammquartett – bestehend aus Schlagzeuger Fenix Gayed, Gitarrist Simon Kramer, Keyboarder Daniel Gräupner und Bassist Felix Jacobs – hatte und hat eine Vision, zu deren Vollendung sie über drei Jahre an ihrem Debüt-Album ´Salutogenesis´ gefeilt haben. Nicht nur diverse Sänger, sondern ebenso Streicher-Ensembles gaben den Träumen ein Gesicht. Acht Lieder erzählen in unterschiedlichen Kompositionen mehr als nur über Liebe und Tod, Schuld und Sühne sowie den Sinn des Lebens.

Die dreiminütige Einführung ´The Prophecy´ gestalten die Streicher des NUVOLA QUARTETTs, ehe Stroppo das dazugehörige, prophetische Gedicht gebieterisch vorträgt und das Klavier den Auftakt beruhigend abflauen lässt. ´The Transition´ bringt ein kleines Sammelsurium an Instrumenten von SOULSPLITTER zum Vorschein. Klavier, Hammondorgel sowie ein von Trautonia Capra gespielter Theremin schwingen dunkel im Einklang zu einer Musik zwischen SECOND RELATION und STEVEN WILSON. Sängerin Ophelia Sullivan hat hierbei ihren feinsinnigen Auftritt, aber das Lied schwenkt in rhythmisch-harten Ausbrüchen zu einem TOOL´schen Kosmos über und Stroppo schreit „Stop Resisiting“ heraus. Noch gröber wütet und sinniert ´The Moloch´ zwischen Djent und Dissonanz sowie jazzigen Einsprengseln. Dennoch singt Manou Wolfsgruber obendrein im schönsten Klargesang – theatralisch, klassisch, progressiv. Aus dem hackenden Rhythmus entfleucht sogar ein wundervolles Gitarrensolo von Simon Kramer und auch das Klavier erkämpft sich im Sounddickicht seinen Platz. Weitaus sinfonischer und dramatischer zugleich singt LoOf in ´The Maze´, einer ansonsten kraftvollen und nur zeitweise in die Bereiche von SYMPHONY X und OPETH stoßenden Komposition. Daniel Gräupners Klavierspiel bestimmt das Instrumental ´The Sunset´, das NUVOLA QUARTETT ein ausuferndes ´The Dream´, in dem ebenfalls Nathan Kirzon ein Geigen-Solo kredenzt. In ´The Eye Of The Cyclone´ kommt es zu einem Duett von Sängerin Vic Anselmno und Sänger LoOf. Das NUVOLA QUARTETT unterfüttert die schwelgerische Szene mit Streichern. Wildes Klavier und eben solches Schlagzeug leiten die Pfade eines ´The Sacrifice´ in Nuancen auf die Spuren von QUEEN und demzufolge SYMPHONY X, unter Zuhilfenahme des GERMAN POPS ORCHESTRA.

In ´Salutogenesis´ steckt weitaus mehr drin, mehr als zu schildern erdenklich ist. Das ist Kunst. Das ist ein Kollektiv. Das sind Künstler. Das ist Musik. Das ist kreativ und einzigartig.

(9 Punkte)

https://soulsplitter.bandcamp.com/album/salutogenesis

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