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FREYA RIDINGS – Freya Ridings

~ 2019 (Island/Universal) – Stil: Pop ~


Geheimtipp! Sensation! Götterstimme! Die britische Sängerin Freya Ridings muss 2019 allen Vorschusslorbeeren und hochgesteckten Erwartungen gerecht werden. Obwohl sie bereits die zwei Live-Alben ´Live At St Pancras Old Church´ (2017) und ´Live At Omeara´ (2018) vorweisen kann, wird sie an ihrem Überraschungserfolg aus dem vergangenen Jahr gemessen werden. Der Song ´Lost Without You´ wurde bei der britischen Ausgabe von „Love Island“ platziert, brach während der TV-Übertragung den Shazam-Weltrekord und schoss direkt in die Top Ten der britischen Charts.

Die Tochter des Schauspielers Richard Ridings (“Planet der Affen: Prevolution”, “Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens” oder “Der Pianist”) muss jedoch bei ihrem Studio-Debüt keinerlei Vergleichen mit bekannten Künstlerinnen aus dem Weg gehen, wurde sie schließlich bereits mit Tori Amos und Adele verglichen. Wie Amy Winehouse, Leona Lewis und Adele ging sie auf die London School for Performing Arts & Technology, dennoch klingt ihre voluminöse und kraftvolle Stimme nur nach ihr selbst. Allein ihre Kompositionen benötigen noch das gewisse Etwas zum Weltruhm.

Den Ohrwurm ´Castles´ kleidet sie in einen Pop-Beat, ´Ultraviolet´ in ein orchestrales Gewand. Zur Teufelsaustreibung von ´Holy Water´ darf es etwas Gospel sein und die Gitarre von ´Love Is Fire´ tönt stark nach U2. Gleichwohl beweist sie, dass sie neben der großen Hit-Nummer ´Lost Without You´ und den von ihr erwarteten Klavier-Balladen ´You Mean The World To Me´, ´Blackout´ sowie ´Still Have You´ obendrein starke Eigenkompositionen in petto hat. Allen voran den Opener ´Poison´, der von Streichern in einen dramatischen und pompösen Rausch getrieben wird. In erster Linie derart beginnen wir, Freya Ridings zu lieben.

(7 Punkte)