PlattenkritikenPressfrisch

STRYPER – Second Coming

2013 (Frontiers) – Stil: Melodic Metal


Nachdem die christliche Metal Legende STRYPER sich 2011 mit dem Album ‚The Covering’ am Songmaterial anderer Künstler wie z.B. VAN HALEN, IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, SCORPIONS, UFO, BLACK SABBATH, KISS oder DEEP PURPLE versucht hatte, greifen die Sweets Michael (v) und Robert (d) mit ihren langjährigen Mitstreitern Oz Fox (g) und Tim Gaines (b) für ‚Second Coming’ tief ins eigene Archiv und fördern 14 Stücke der Alben ‚The Yellow And Black Attack’ (1984), ‚Soldiers Under Command’ (1985) und ‚To Hell With The Devil’ (1986) hervor, die sie neu einspielten. Ich bin bei solchen Unterfangen immer skeptisch, da ich es nicht mag, wenn man mit klassischen Alben (und dazu kann man die ersten drei Werke von STRYPER ohne Frage zählen) herumdoktort. Meistens gefallen mir die Original-Versionen – so wie sie schon immer waren – doch am besten. Aber STRYPER haben wirklich erstklassige Arbeit abgeliefert. Tracks wie ‚Loud N’ Clear’, ‘Soldiers Under Command’, ‚The Rock That Makes Me Roll’, ‘To Hell With The Devil’ oder ‘Sing Along Song’ wurden sehr original getreu eingespielt und kein Stück verändert. Stattdessen drückt die neue Produktion ungemein und verleiht den Klassikern eine neue Durchschlagskraft. Hut ab auch vor Michael Sweet, der mehr als 25 Jahre nach den Originalaufnahmen immer noch klingt wie ein junger Gott (darf man bei STRYPER solche Formulierungen verwenden?). Als Bonus gibt es mit ‚Bleeding From The Inside Out’ und ‚Blackened’ noch zwei brandneue Songs, die gegen die geballte Klassiker-Kraft natürlich einen sehr schweren Stand haben, aber nichtsdestotrotz sehr ansprechend klingen.

9 Punkte