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ALTAR OF OBLIVION – Grand Gesture Of Defiance

~ 2012 (Shadow Kingdom Records)- Stil: Epic Doom ~


2012 könnte ein großes Jahr für ALTAR OF OBLIVION werden. Nach einer EP (`Salvation`) veröffentlichen sie in diesem Jahr sogar noch mit ihrem zweiten Longplayer ihr allerneuestes Werk `Grand Gesture Of Defiance`. Schon ihr Debüt im Jahre 2009 (`Sinews Of Anguish´) konnte einige Jubelarien auslösen. Aber diesmal dürften diese noch gewaltiger ausfallen. Denn die Dänen haben ein absolutes Meisterwerk veröffentlicht, das zwar mit über 35 Minuten recht kurz gehalten ist, dafür aber durchgehend nur zukünftige Genre-Klassiker zu bieten hat. Es beginnt mit den zwei Epen `Where Darkness Is Light` und `The Graveyard Of Broken Dreams`, die beide schon das Niveau in schwindelerregende Höhe heben. Leicht hoher heroischer Gesang, der aber weder ins operettenhafte noch theatralische abzudriften droht, beschreitet den Pfad der schönsten Gesangsmelodien seit langem. Hier hat jede Textzeile eine ergreifende Melodie. Hier entstehen Emotionen. Hier ist jeder Ton und jede Note ein eigener Höhepunkt, und man muss nicht erst noch auf betörende Refrains warten, die es hier aber natürlich auch noch gibt und eine weitere Steigerung und erneute Gänsehaut verursachen. Nach dem langen `In The Shadow Of The Gallows´, das von einer unfassbaren und unvergesslichen Melodie getragen wird und sich destotrotz seinen langen und dann ausgiebig zelebrierten Refrain bis zum Ende des Songs aufspart, folgt das wunderbare Gitarren-Instrumental `The Smoke-Filled Room`. Spätestens hier, aber auch schon bei dem herrlichen Solo des Liedes zuvor, erkennt man die Klasse der Gitarrenfraktion um Martin Meyer Mendelssohn Sparvath und Allan B. Larsen. Aber auch der Rest der Gruppe steht der Klasse ihres Sängers Mik Mentor in nichts nach. Solch einen recht flotten epischen Doom Metal gab es in dieser Qualität einfach schon lange nicht mehr. Denn selbst die Vorreiter dieses Stils (CANDLEMASS) können oder wollen seit sehr langer Zeit schon nicht mehr so emotionsvoll spielen. Hier sitzt jeder Ton am rechten Platz und keine Melodie wird endlos oder unnötig ausgedehnt. Und so beschließt nach `Sentenced In Absentia` das wunderbare `Final Perfection` ein ebenso wundervolles Album.

10 Punkte