
An die Alben ´No Rest For The Wicked´ und ´Walkin’ The Razor’s Edge´ vor über 40 Jahren kann ich mich noch gut erinnern. Die haben es auf Kassette geschafft, aber die Platten habe ich mir nicht zugelegt. Die Kanadier HELIX waren seit 1974 unterwegs und in den 80er-Jahren nicht gerade die absolute Speerspitze der Hard Rock- und Metal-Bewegung, aber solide Vertreter im fließenden Übergang von Heavy Rock zu Metal und zumindest besser als die meisten Hair Metal-Bands. Richtig weg waren sie nie, es gab aber immer wieder jahrelange Pausen. Gitarrist Paul Wayne Hackman starb 1992 in einem tragischen Unfall mit ihrem Van, die Band machte auch nach diesem Schock weiter. Es gab immer wieder Reunionen und Tourneen. Langzeitdrummer Greg “Fritz” Hinz starb vor kurzem mit 68 Jahren.
Aber jetzt legen HELIX (der 70-jährige Brian Vollmer ist das einzige Original-Mitglied, zumindest Bassist Daryl Gray und Gitarrist Mark Chichkan waren schon im letzten Jahrtausend dabei) mit ´Scrap Metal´ wieder richtig los, als wäre es 1983. Fünf unveröffentlichte Songs, davon vier aus den 80er-Jahren und sieben Klassiker und B-Seiten – fertig ist die Platte. Mit ´Stuck In The 80’s´ (der einzig wirklich neue Song) bringen sie es gleich auf den Punkt. Die Musik klingt wie aus den 80er-Jahren und soll auch gar nicht anders klingen. Harte Rocker mit Metal-Anleihen. Auch ´Fast & Furious´ ist schnell und hart, gepaart mit der richtigen Eingängigkeit und einer knackigen Produktion.

´Pretty Poison´ ist dann schon im Hair Metal- Fahrwasser, klingt aber besser als das meiste, was einem noch davon in Erinnerung ist. ´Hot, Heavy & Wild´ transportiert viele Klischees und ist beim Refrain irgendwie in KISS-Nähe. ´Jaws Of The Tiger´ ist so bissig wie der Titel. ´Danger Zone´ ist ein schwerer, schleppender Ohrwurm. Sehr gut. Ursprünglich eine B-Seite aus 1999. ´Tie Me Down´ ist eine aufgeweckte Ballade, erst 2019 für das ´Old School´ Album geschrieben. ´Closer´ ist ein auf einem typischen “Macho-Riff” aufgebauter Hard Rocker. ´The Same Room´ ist schon wieder leicht im Metal verwurzelt. Die ordentliche Version von STEPPENWOLFs Ausnahme-Klassiker ´The Pusher´ beendet das Album nach zwölf Songs.
Stark an den 80ern orientiert. Das ist ja auch so gewollt. Mit guten Riffs und dem nach wie vor starken Gesang von Brian. Auch jetzt sind HELIX nicht ganz vorne dabei, aber immer noch sehr gut anhörbar. Und unterhaltsam und mit starker Produktion. Anspieltipp: ´Stuck In The 80’s´. Nicht nur aus nostalgischen Gründen gibt es….
(7,75 Punkte)
https://www.facebook.com/planethelix
(VÖ: 23.01.2026)



