
HELL IN THE CLUB – Joker In The Pack
2025 (Frontiers Records) – Stil: Heavy Rock/Metal
Mit `Joker In The Pack` liefern die Italiener schon ihren siebten Longplayer ab. Die Band mit dem etwas sperrigen Namen ist musikalisch ganz in den Achtzigern hängengeblieben und hatte im Vorfeld zu diesem Album mit einem drastischen Personalwechsel zu kämpfen. Sänger Dave Moras verließ die Band, um sich ganz auf ELVENKING konzentrieren zu können. Die Italiener gingen dann einen Schritt, der mehr als mutig zu bezeichnen ist. Man vergab den markanten Posten des Sängers an eine Dame. Genauer an Tezzi Persson aus Schweden, die des weiteren bei VENUS 5 trällert. Wenn jetzt jemand auf die Idee kommen könnte, HELL IN THE CLUB haben mit dem Einstieg von Frau Persson ihren Stil geändert, dann kann man denjenigen beruhigen. Die Truppe hält weiterhin an ihrem Stil fest, der sich bekanntermaßen aus der US-Westküsten Szene der Achtziger speist.
`Joker In The Pack` ist kein reiner Nostalgietrip, es ist ein Album, das den Spirit der vergangenen Ära gut einfängt, aber durch die spritzige Spielweise auch eine neuere Sichtweise liefert. Die Gitarren wirken verdammt tight, die gesamte Spielweise wirkt recht energisch und dennoch, wie schon erwähnt, sind die Achtziger dauerpräsent. Grosse Riffs, catchy Chöre und fette Hooks gehen hier Hand in Hand. Dazu ein Gesang, der in jeder Note die Achtziger wiedergibt. Die Tracks haben einen ziemlichen Gute-Laune-Faktor und rocken dennoch intensiv. Man schmeiße altgediente Rocker wie DOKKEN, THE PANDORAS, LITA FORD, BRITNEY FOX zusammen mit Combos neueren Datums wie CRAZY LIXX, ECLIPSE, H.E.A.T in den Mixer und heraus kommt ein schmackhafter Sound á la HELL IN THE CLUB. Das zackige `New Desire` hat einen nachhaltigen Refrain und eine gewaltige Melodie, dagegen klingt `Magnetars` etwas nach ROBIN BECK und `Dirty Love` ist ein brutaler Ohrwurm mit einer ausgewogenen Heavyness. Ziemlich heavy haut man mit `When The Veil Of Night Falls` noch eine Nummer raus, die beweist, man ist doch nicht zu eingefahren auf die gängigen Achtziger. Davon in Zukunft bitte mehr. Die stimmliche Breite von Persson ist ein großer Gewinn für die Band, die hoffentlich auch mal live in unseren Breitengraden zu sehen sein wird. Überzeugendes Album für Fans des klassischen Achtziger Soundes.
(7,77 Punkte)



