
SINTAGE – Unbound Triumph
2025 (High Roller Records/Soulfood) - Stil: Heavy Metal / Speed Metal
Auf ihrem Debütalbum ´Paralyzing Chains´ aus dem Jahre 2023 ist mir die Leipziger Band mit ihrem schnörkellosen Metal schon positiv aufgefallen. Nun ´Unbound Triumph´ knüpft nahtlos an das Debüt an, wie man gemäß der abgedroschenen Klischeesprachenkiste so sagt. Aber es ist hier einfach zutreffend. ´Ramming Speed´ ist ein gelungener Opener mit Stakkato Riffs, heiserem Gesang und Gitarrenduellen. Da hat sich die Investition in den neuen zweiten Gitarristen namens Chill schon gelohnt.
´Cutting The Stars´, auf ´Ramming Speed´ folgend, ist deutlich melodiöser und auch etwas differenzierter als der klassische Uptempo-Titel zu Anfang. Aber auch das ist einfach guter Headbanger Stoff, nicht mehr aber auch schon gar nicht weniger. ´Electric Walls´ gelingt es, viele Klischees auch im Riff zu verarbeiten, trotzdem fühle ich mich sehr gut unterhalten. Die Geschwindigkeit wird mit viel Effektivität beschleunigt. Es gibt viele musikalische Details, die SINTAGE einen gewissen Vorsprung vor dem Großteil der Konkurrenz absichern.

Bei der Ballade ´Silent Tears´ wird zum Beispiel einfach noch etwas mehr Gefühl draufgesattelt, und trotzdem durch gelungene Breaks verhindert, dass es zu seicht klingt. Innovation ist hier Mangelware, aber der Unterhaltungswert äußerst groß, so dass ich das schnell vergesse. Bei ´Blood Upon The Stage´ fühle ich mich an Zeiten erinnert, als TOKYO BLADE zwar nicht mehr so heavy wie auf ihrem Debüt waren, aber mit ´Night Of The Blade´ gelungen auf mehr Eingängigkeit setzten. Und da mich auch der Gesang von Randy an diese goldenen Jahre erinnert, setzten sich sehr schnell metallische Dopamine in meinem Hirn frei, die wohlige Gefühle auslösten.
Auch ´Beyond The Thunderdome´ und ´Prisoned By The Dark´ klingen nicht nur im Titel nach klassischen Metalweisen, sondern sind auch musikalisch weiter auf metallischem Erfolgskurs. Egal, wo die Nadel, der Laser oder der Mikrochip an- und aufsetzen, fühlt man sich wohl und bekommt einen positiven Flashback. Auch wenn es mal etwas schwächer losgeht, wie beim Rausschmeißer ´One With The Wind´, bekommt die Band spätestens ab dem Mittelteil wieder die Kurve und rast in die Erfolgsspur zurück.
SINTAGE sind auch mit ´Unbound Triumph´ tief in der metallischen Vergangenheit, machen aber auch richtig Spaß und klingen nicht altbacken, sondern ganz schön frisch. Das Songwriting ist sogar noch etwas stärker als beim Debüt.
(8 Punkte)



