
DARKTRIBE – Forgotten Reveries
2025 (Scarlet Records) - Stil: Progressive Melodic Power Metal
Zum vierten Schlag seit 2012 holt die französische Power Metal-Band aus dem sonnigen Nizza aus. Es beginnt beschwingt und bombastisch im klassischen Intro ´Paradox´, bevor ´I Walk Alone´ losgeht. Harte Riffs, aber auch viel Symphonisches. Sänger Anthony Agnello, Kern der Band mit seinem trommelnden Bruder Julien, hat eine Stimme, die gut zum Genre passt und variabel ist.
Neben einem gehörigen Kraftanteil sind immer auch symphonische und progressive Elemente in ihrer Musik enthalten. ´I Walk Alone´ gibt da die Richtung vor. ´The Fallen World´ im Anschluss nimmt an Geschwindigkeit zu, ohne in den speedigen Bereich zu kommen. Die Chöre und Keyboards im Hintergrund bremsen die Härte meistens etwas aus. Aber das ist so gewollt, das ist ganz sicher kein reiner Power Metal.
Die Musik ist opulent, ohne zu bombastisch zu sein. Technisch anspruchsvoll, ohne sich im Diffizilen zu verlieren. Melodisch, ohne wirklich kommerziell zu sein. Das ist aber auch teilweise das Problem. Es bleibt zu wenig haften. Das verbessert sich mit der Single ´Ghost Memories´ und dem schönen ´Eden And The Eclipse´, eine Halb-Ballade auf hohem Niveau. ´From Star To Dust´ greift ein paar moderne Elemente auf. Auch ´Reality´ ist deutlich kompakter ausgefallen. Das starke ´Kings In The Sand´ fällt durch ein gute Melodie auf. Der Doppelpack ´Mornings Of Fear´ und das symphonische ´Son Of Illusion´ sorgen für einen guten Abschluss.

Das gelungene Coverartwork vom jungen französischen Künstler Baptiste Araujo ist zwar auf den ersten Blick düster, lässt aber unten warmes Licht einströmen. Der Name der Band ist auch etwas irreführend. Denn wirklich dunkel oder düster ist die Musik eigentlich nie. Na ja, wenn man aus Nizza stammt, dann gehört etwas Sonne einfach dazu.
Insgesamt eine wirklich technisch und songwriterisch sehr gute Platte, auch klar produziert. Vielleicht fehlt etwas der große “Aha-Effekt” bei den ausgeklügelten Songs, denn so richtig Emotionen und Leidenschaft springen dann doch etwas zu selten über, trotz des guten Gesangs. Aber bei zupackenden Titeln wie ´Kings In The Sand´, ´Eden And The Eclipse´ oder dem schönen Abschluss ´Son Of Illusion´ funktioniert eigentlich die musikalische Formel einwandfrei.
(7,75 Punkte)
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(VÖ: 24.11.2025)