
DESASTER – Kill All Idols
2025 (Metal Blade) - Stil: Black Metal/Thrash Metal
Seit Ende der 80er gehören DESASTER aus Koblenz zu den kompromisslosesten Truppen im Fahrwasser von KREATOR, SODOM und DESTRUCTION. Schon das Debüt ´A Touch Of Medieval Darkness´ (1996) setzte Maßstäbe, indem es Underground-Spirit, Blutdurst und mittelalterliche Finsternis vereinte.
Mit ´Angelwhore´ gelang ein Sprung in eine neue Brutalität, doch späteren Releases fehlten oftmals Atmosphäre und packendes Songwriting, zeitweise drohte die Band, nur zu einer weiteren identitätslosen Metal-Combo zu verkommen.
Vier Jahre nach ´Churches Without Saints´ melden sich die Rheinländer nun mit ´Kill All Idols´ zurück, und überraschen, indem sie anstatt überproduzierter Wucht rohe Essenz bieten – ein hässliches, schwarzes, schwefliges Biest, näher am ungezähmten skandinavischen Black Metal als am klassischen Thrash.
Das Album lebt dann auch von Kontrasten, wie beim aufgeblähten Schrecken von ´Fathomless Victory´, der auf die peitschende Raserei von ´Throne Of Ecstasy´ trifft.
´Towards Oblivion´ entwickelt sich dann aber zu einem wahren Headbanger-Stampfer, dessen Dynamik keine Bremse kennt und ´Infernal´ feuert Riffs ab, wie eine wild gewordene Büffelherde, während Sataniacs voluminöse Stimme mit seiner puren Bestialität die Songs besonders prägt.
Auch das folgende Quasi-Titelstück dreht an Tempo und Härte, untermauert von einem mörderischen Riff, das beweist: Im alten Hund namens DESASTER steckt noch reichlich Leben.
Weitere Highlights sind das dissonant-doomige ´Stellar Remnant´ oder das punkige ´They Are The Law´, die zusammen mit rabenschwarzem Material wie ´Towards Oblivion´ die Vielseitigkeit des Albums zeigen.
Der Sound ist erdig, kraftvoll und ehrlich, keine sterile Produktion, sondern rohe Energie, die die Songs atmen lässt. Bass und Drums liefern ein fehlerloses Fundament, doch die Gitarrenlinien und der Gesang geben dem Material erst ihre unverwechselbare Gestalt.
DESASTER klingen wieder gefährlich, ungezähmt und voller Hass, und ´Kill All Idols´ zeigt eindrucksvoll, dass die Band ihre Energie zurückgewonnen hat und dabei sogar kleine neue Nuancen einflechtet. Roher, wilder und ehrlicher als zuletzt, trifft dieses Werk wieder einmal mitten ins schwarze Herz des Extreme Metal!
(8 Punkte)
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Pic: Omer Barzilai