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RED MESS – Hi-Tech Starvation

2025 (Noisolution) - Stil: Alternative Rock / Stoner Rock

RED MESS wurden 2013 in Brasilien gegründet und servieren ein Gemisch aus Alternative Rock der 90er-Jahre gepaart mit schweren Stoner Riffs. ´Into The Mess´ hieß 2017 ihr Debütalbum nach zwei EPs. 2022 folgte ´Breathtaker´, das die Band auf jeden Fall bekannter machte. Sie beschlossen sich in unserer Kreativhauptstadt und auch so Hauptstadt Berlin niederzulassen. Sicher eine gute Wahl.

´Hi-Tech Starvation´ beinhaltet sieben Songs mit 31 Minuten Spieldauer. Sänger und Bassist Lucas Klepa ist gesanglich stark im Grunge verwurzelt. Mit viel Hall im Gesang ist das melodische ´Inexistent Colour´ stärker am Alternative Rock ausgerichtet als am schweren Stoner Rock. Wobei die Gitarren von Thiago Franzim immer stark verzerrt sind und er hier auch solieren darf. Douglas Labigalini ist mit seinem etwas dumpfen Schlagzeugspiel der Dritte im Bunde. Die Band macht auf jeden Fall ordentlich Dampf und kommt für ein klassisches Trio mit einem sehr dichten Sound in die Boxen. Das liegt auch am Gesang, der immer wieder durch Backing Vocals verstärkt wird.

´Ransomware´ hat zunächst Schnittmengen zum Metal, wird dann aber von einem treibenden Rhythmus wieder Richtung Alternative Rock beschleunigt. Dann wird der Titel ausgebremst und geht im schweren Heavy Chaos unter. Die Band setzt sich textlich mit allerlei aktuellen, meist unerfreulichen Begebenheiten auseinander. Kein Wunder, dass ´Intravenous´ stark depressiv ist, aber auch etwas monoton. Das kompakte ´Xenon´ ist ein zweiminutiger instrumentaler Energiehappen. ´Uncanny Valley´ zum Schluss ist wütend und wird heiser vorgetragen.

Die Band ist sehr konsequent und oft spannend anzuhören. Beim Songwriting ist aus meiner Sicht noch etwas Potenzial drin. Eigene musikalische Ideen sind dafür oft vorzufinden. Und alles ist natürlich irgendwie ziemlich retro. Aber warum auch nicht?

(7,5 Punkte)

https://www.facebook.com/redmessmusic

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