PlattenkritikenPressfrisch

DRAGONSCLAW – Moving Target

2025 (High Roller Records) - Stil: Heavy Metal

´The Road Beneath Your Wheels´ heißt der Opener, der ansatzlos startet und tief in den klassischen Metal der 80er-Jahre eintaucht. Giles Lavery, Sänger von u.a. WARLORD und Jack Starr, legt los wie die späteren JAG PANZER. Er hat prinzipiell eine gute Stimme für solchen Metal. In Australien, genauer in Sydney, hat er 2010 DRAGONSCLAW ins Leben gerufen. Mit ´Prophecy´ 2011 und ´Judgement Day´ 2013 gab es zwei Alben. Dann war Schluss. Auf den letzten WARLORD-Alben hat er nicht nur den Gesang, sondern auch die Produktion übernommen. Bei den nach dem Ausstieg von Graham Bonnet eher etwas rudimentären (zumindest für mich) ALCATRAZZ produziert er, sorgt für das Management und singt Background Vocals.

Nun unterbeschäftigt ist Giles nicht und trotzdem hat er jetzt zwölf Jahre später die Band wiederbelebt und setzt auf den melodischen Metal mit leicht progressiven Elementen wie bei ´Survival´, wo er gesanglich in hohe Höhen geht. Neben zwei australischen Musikern wird er von WARLORD-Drumlegende Mark Zonder und dem alten Keyboardkämpen Jimmy Waldo unterstützt, der auch bei ALCATRAZZ und WARLORD mitmischt. ´Cry Wolf´ gefällt mir wieder besser, da Giles gesanglich zumindest zu Beginn auch etwas mehr am Boden bleibt und irgendwo auf Spur der frühen QUEENSRYCHE und VIRGIN STEELE ist. Und Mark Zonder trommelt hervorragend wie immer. Ben Thomas ist überzeugend an der Gitarre.

Die nächsten Songs sind auch okay, fließen aber eher etwas an mir vorbei. Alles klassisch ausgerichteter Metal, sauber gespielt, aber ohne wirklich Höhepunkte. Erst das wieder an JAG PANZER erinnernde ´Shadowfire´ kann mich wieder mitreißen und ist ein guter Power Metal-Titel. Auch ´(Tell Me) All Your Lies´ ist ein ordentlicher Headbanger und ´Raise Your Fist´ geht als potenzielle Power Metal-Hymne durch.

Hier sind sehr viele Profis am Werke. Das hört man und ist auch erst einmal gut so. Ein Mark Zonder ist immer hörenswert und auch die anderen Musiker, vor allem Gitarrist Ben Thomas, können immer wieder ordentlich starke Akzente setzen. Giles Lavery ist auch ein guter Sänger, nur in den hohen Tönen ist er für mich etwas enervierend. Das hält sich aber in Grenzen. Nur beim Songwriting hätte aus meiner Sicht etwas mehr rausspringen können. Die Produktion ist klar und für unverbesserliche Old-School-Melodic-Metaller ist ´Moving Targets´ sicher ein heißer Tipp.

(7,5 Punkte)

https://www.facebook.com/DragonsclawOfficial


(VÖ: 22.08.2025)

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"