GOOD FORTUNE – Sense Of Time

Gütersloh. Na ja, ich will mich jetzt nicht unbeliebt machen. Aber ich war schon dort. Da ist es sicher eine gute Idee, seine Zeit mit Instrumenten zu verbringen und eine Band zu gründen. Wenn dann auch noch bei der Bandgründung Corona in Gütersloh war. Deshalb haben sich GOOD FORTUNE 2020 zusammengefunden und 2022 eine EP namens ´Power Games´ aufgenommen. Und dann mit ´Stories Untold´ ein ganzes Album. Jetzt ein zweites Album. ´Purple Sun´ heißt der Song nach dem kurzen Klavierintro ´Dawn´. Schöne Gitarren, ein fabelhafter Harmoniegesang. Nein, da sind nicht WISHBONE ASH am Werke. Wahrscheinlich kennt die Gütersloher Band die alten Recken gar nicht mehr. Gibt auch bis auf den ähnlich gelagerten harmonischen Gesang von Sänger Maddy N und seinen Mitstreitern und die Gitarren keine wirklichen Parallelen. Also wieder vergessen.

´Cannibal´ beginnt nämlich ganz anders mit einem funkigen Bassmotiv und geht in eine progressive Richtung. Es ist aber auch ein wenig Pop drin. Klingt auf jeden Fall sehr professionell und ist ein schöner Titel. ´Melanie´ ist noch deutlich eingängiger und ein eher straighter Rocker mit Airplay und bringt zumindest mich gleich zum Mitwippen. Vielleicht etwas zu oft den Refrain wiederholt im Abgang. ´Running Free´ hat zu Beginn ein klares Gitarrenmotiv und Maddy N bringt wieder Melodie in den Song. Das verschleppte ´Night And Day (Can’t Be The Same)´ greift schon mehr in die Hard Rock-Kiste und kann durch einen vollen Sound überzeugen.

´Sailor Of The Universe´ ist ein melodischer, progressiver Titel und ziemlich beeindruckend. ´Breaking Out´ ist dann wieder rhythmischer angelegt und bringt auch jazzige Sequenzen ein. ´Echoes Of The Past´ kann dem Album mit einer balladesken und dramatischeren Ausrichtung noch neue Aspekte hinzufügen. ´For The Sun (Won’t Rise Again)´ ist ein kraftvoller Rocker zum Schluss mit schönen Gitarrensoli und gut integrierten Breaks vor dem kurzen Outro ´Eclipse´.

Pluspunkte sind das gute Songwriting, die wirklich tolle Stimme von Maddy N und das professionelle Zusammenspiel. Vielleicht könnte der Sound und das Songwriting noch etwas konsequenter geschärft werden, dann ist die 8er-Punkte-Grenze das nächste Mal fällig.

(7,75 Punkte)

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(VÖ: 25.07.2025)