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THOMAS NAIM – May This Be Love

2025 (Rootless Blues) - Stil: Acoustic / Blues Rock / Jimi Hendrix

Thomas Naim hat sich viele Hendrix- und einen THE BEATLES- (´Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band´) sowie einen John Lennon-Titel (´Jealous Guy´) ausgesucht und interpretiert diese akustisch und instrumental neu mit sehr eigener Handschrift. Wer jetzt an Schmuse Rock denkt, liegt völlig falsch. Thomas spielt die Titel nicht nur runter, sondern reichert sie mit anspruchsvollen Interpretationen an. Von ´Hey Joe´ oder ´Manic Depression´ bleiben jeweils nur Fragmente, die man zwar erkennt, die aber die Songs gänzlich subjektiv und gänzlich neu interpretieren. Auch ´Sgt. Pepper’s…´ wird durch Fusionsound runderneuert.

Das ist höchst originell, mag den einen oder anderen Hendrix-Fan aber vielleicht nicht so richtig überzeugen, da Jimi bei Songs wie ´Voodoo Chile (Slight Return)´ ja der Meister der elektrischen Gitarre und der Rückkopplungen war und das akustisch sehr limitiert rüberkommt, bei aller Virtuosität. Beim schon eher ruhig angelegten ´The Wind Cries Mary´ ist es einfacher nachvollziehbar.  Bei ´Jealous Guy´ ist der Wiedererkennungswert deutlich höher, da die Gitarre ziemlich genau der Gesangsmelodie folgt. ´Purple Haze´ ist schwerer wiederzuerkennen. ´One Rainy Wish´ ist wieder etwas näher beim Original. ´Crosstown Traffic´ wird zum virtuosen Shuffle. ´May This Be Love´ kommt optimistisch ganz am Schluss. Die weniger bekannten ´Drifter´ und der ´Cherokee Blues´, der an Jimis indianischer Herkunft anknüpft, sind dann noch weniger identifizierbar.

Eine Punktebewertung fällt mir schwer. Deshalb verzichte ich hier darauf. Für manche sicher ein spannendes Experiment und technisch sehr stark. Für andere vielleicht eher enervierend und der eine oder andere Hendrix-Jünger mag sich mit Grausen abwenden.

https://www.facebook.com/thomas.naim.music

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