Wie der Phönix aus der Asche melden sich ANIMATE mit ihrem zweiten Album ´Laudanum´ zurück. Nach vier Jahren Pause kehren sie auf eine frische Art zurück, diesmal als Trio, und zeigen, dass es ihnen weiterhin nicht an Kreativität mangelt. Die Band aus Będzin, Polen, wird angeführt von Bassist und Soundtüftler Przemek Skrzypiec, dem talentierten Gitarristen Marcin Trela und dem neuen Schlagzeuger Marcin Lipski. Gesang gibt es auf diesem Album nicht mehr, aber das stört nicht wirklich.
´Laudanum´ ist im Gegensatz zu ´Infinite Imaginations´ ein komplett instrumentales Album, das die Stärken der Band voll zur Geltung bringt. Die Klänge sind dicht und voller Riffs, dazu kommen clever platzierte Synthesizer-Elemente, spannende Atmosphären und abwechslungsreiche Rhythmen. Diese faszinierende Klangreise beginnt mit dem einleitenden Intro ´Broadcast 4 You´ und schwankt sodann zwischen harter Musik, cineastischen Anklängen und melodischer Eleganz.
Der eigentliche Opener ´Spirit Of Curiosity´ zeigt wie ANIMATE im Jahre 2025 ihre Technik verfeinert haben, ihre Songs sind kompakter und sie spielen mit einer riesigen Begeisterung. Marcin Trela spielt die Gitarre so, dass sie sowohl an John Petrucci als auch an die melancholische Wärme von Bands wie RIVERSIDE erinnert. Immer wieder sorgt die Musik für Groove und Dynamik, wie man besonders im eindrucksvollen Stück ´Arise From The Sand´ merkt, das über acht Minuten dauert und ein episches Highlight ist.
Interessant ist, dass das Album bewusst auf Gesang verzichtet. Stattdessen schaffen die Musiker Klangwelten, die von ihrer Neugier und ihrem virtuosen Spiel geprägt sind. Liebhaber von DREAM THEATER bis RETROSPECTIVE werden mit ´Laudanum´ sicherlich glücklich sein. Aber ANIMATE sind nicht einfach nur eine Kopie ihrer großen Vorbilder. Sie haben sich weiterentwickelt, sind fokussiert und zeigen sich mutig im Verzicht auf Gesang und bieten trotzdem ein stimmiges, atmosphärisches Werk an.
´Laudanum´ ist ein starkes Statement in der Welt des modernen Prog Metal, das seine Wirkung nach und nach entfaltet und wirklich unter die Haut geht. Es zeigt, dass Musik ohne Worte ebenso kraftvoll und eindringlich sein kann.
(8 Punkte)
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