VANDERLINDE – The Way I Am Wired
2025 (Snakebite Records/Bertus) - Stil: Songwriter Rock / Soft Rock
Nach dem vielen Hard Rock der letzten Wochen versprach dieser eher melodische Rock von Bassist, Songwriter und Sänger Arjan van der Linde und seiner niederländischen Band VANDERLINDE etwas Abwechslung. Der Opener ´In My Head´ kann mich noch nicht so richtig packen, aber das anschließende softe ´Something Wrong´ ist ein schönes Stück Musik in der Tradition von US-amerikanischen Songwritern wie James Taylor.
2006 erschien das Debüt ´Fertility´. Seitdem wurden von Arjan und seiner Band regelmäßig Alben veröffentlicht, das letzte vor vier Jahren. Die Alben zeigen die Vorliebe für Songwriter der 60er- und 70er-Jahre und eher melodischen Rock. ´The Devil’s Game´ zeigt eine weitere Vorliebe der Band, Countrymusik. Das löst bei mir keine Begeisterungsstürme auf, hält sich aber über das Album verteilt sehr in Grenzen.
Schöner ist wieder der Post-Flower Power-Song ´Never Been To San Francisco´. Und wir fühlen uns – nicht zum ersten Mal in die goldene Zeit der Rockmusik versetzt, wo die Welt noch in Ordnung war (ja, ja, nicht wirklich). Wenn VANDERLINDE sich auf das musikalisch Notwendigste beschränken, wie beim mit Streichern unterlegten ´Think I Slowly Slip Away´ sind sie meiner bescheidenen Meinung nach am besten. Ein wirklich wunderschöner, melancholischer Song, bei dem Arjen sehr stark rüberkommt. Das gilt auch für ´Why Don’t You See´ und ´Lay Down Your Shotgun´, beides auch sanfte, emphatische Songs mit Arjan im Mittelpunkt.
Rocken kann die Band auch bei ´Don’t Say A Word´ oder ´Living The Dream´. Aber persönlich mag ich die richtig sanfte Seite wie bei ´Moving The Day´ deutlich mehr. Der Abschluss gerät mit den über zehn Minuten von ´Rise And Grind´ etwas zu lange und zu opulent.
Arjan und seine Band sind mir über das ganze Album und die 13 Songs dann doch etwas zu viel des schönen Wohlklangs und der musikalischen Sanftheit. Wie beim Dessert, zu viel Süßes schlägt auf den Magen. In einzelnen, ordentlichen Dosen sind VANDERLINDE aber prima. Viel Substanz und Liebe zur Musik ist bei den Niederländern erkennbar. Wer es mehr gefühlvoll mag, darf zugreifen.
(7,5 Punkte)
