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TIFFANY KILLS – World On Fire

2025 (Metalopolis Records) - Stil: Hard Rock / Melodic Metal

Was gleich beim Opener ´I’ll Come Running´ dieses Debüts auffällt, ist der kraftvolle Gesang von John “Jaycee” Cuijper. Bei TIFFANY KILLS handelt es sich um eine deutsch-niederländische Kooperation. Neben John Cuijper ist da noch Mathias „Don“ Dieth, früher U.D.O., noch früher bei GRAVESTONE und SINNER, am Start. Er spielt die Gitarre. An der zweiten Gitarre ist Christian Tolle, der auch für Aufnahme und Produktion verantwortlich ist. Er spielte bei seinem CHRISTIAN TOLLE PROJECT schon mit Mathias und Doug Aldritch, David Reece und anderen zusammen. Dazu kommt die Rhythmus Sektion und mit Mendy Sneijers, eine zusätzliche Vokalistin, die sich auf den Background beschränkt (die ich aber selten habe ausmachen können).

´Starrider´ ist klassischer Hard Rock mit Power und eingängigem Refrain. ´Breathless´ lässt es dann schon etwas ruhiger angehen. Nicht nur bei diesem Song ist der Grat zwischen viel Abgeklärtheit und Erfahrung und zu viel Routine und Klischees relativ schmal, allerdings ist das kurze Gitarrensolo sehr hörenswert und gibt dem Song wieder Schwung. Auch ´The Higher They Climb´ fehlt es etwas an songwriterischer Durchschlagskraft und mehr Mut. Der Gesang und das Gitarrensolo sind wieder ziemlich gut. ´Pulling The Trigger´ kann wieder mehr überzeugen, hat sehr viel Power und Dynamik. ´World On Fire´ ist auch substanzieller und hat einen guten Vibe.

Auch die Halbballade ´Caught In The Middle´ gefällt mir. Der Refrain ist gut strukturiert und sehr passend in den Gesamtsong eingebettet und die Gitarren nehmen zurecht viel Platz ein. Die Keyboards sind hier als gute Ergänzung beigemischt. ´Rock My World´ klingt wie die Namensgebung dann wieder beliebiger. Mit dem an WHITESNAKE erinnernden ´In And Outta Love´ endet das Debüt nach zehn Songs.

Lobenswert ist auf jeden Fall das professionelle Zusammenspiel und der wirklich starke Gesang von John, der an Legenden wie Graham Bonnet oder Kal Swan erinnert und über die gesamte Albumlänge überzeugen kann. Auch die exzellente Gitarrenarbeit ist ein großer Pluspunkt. Kritisieren kann man ein doch manchmal hohes Maß an Klischees und Déjà-Vu-Erlebnissen beim Songwriting und den Melodiebögen. Das ist bei dieser Art von Musik in gewisser Weise natürlich vorprogrammiert und es ist nicht immer so einfach, hier neues Spannendes zu entfachen. Aber noch ein paar mehr eigene, überraschende Ideen hätte man dieser glänzenden Besetzung schon zugetraut. Das hätte den positiven Eindruck zusätzlich noch verstärkt. Trotzdem: Insgesamt ist ´World On Fire´ ein starkes Debüt.

(7,75 Punkte)

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(VÖ: 27.06.2025)

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