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BLIZZARD HUNTER – Heavy Metal To The Vein

2015 (Pure Underground Records) - Stil: Heavy Metal

Eigentlich konnte beim sehnlichst erwarteten Debüt von BLIZZARD HUNTER nichts schief gehen, denn bereits das Demo (Review hier) und die Vorab-Single ließen jeden Banger euphorisch, mit feucht verklärten Augen zurück. Dennoch gab es in der metallischen Geschichte genügend Beispiele, in denen die Bands auf dem Weg vom Demo zum Debüt trotzdem gestolpert sind.

Die Peruaner BLIZZARD HUNTER werden sich jedoch nicht in eine Reihe mit diesen Negativ-Exemplaren stellen müssen, soviel sei bereits verraten. Und dies liegt gänzlich und allein daran, dass sie es geschafft haben, zu den hier erneut vertretenen Demo-Liedern weitere Knaller-Songs zu komponieren.

Das dreiminütige Instrumental ´Conqueror Of Destiny´ zeigt dagegen bereits zu Beginn die Fähigkeiten der beiden Gitarristen Lucho Sanchez und Toño Rojas De la Cuba auf, die im folgenden Verlauf des Albums, wie in der guten alten Zeit, mit genial melodischen, feurigen und mitsingbaren Soli aufwarten. Der bekannte Song ´I’m On My Way´ ist dann die passende Granate, um das metallische Feuer zu eröffnen. Würde hier noch ein Bobby Jarzombek wahnsinnig wirr auf die Töpfe trommeln, müsste sich der Hörer glatt mit einem neuen RIOT-Song anfreunden. Dazu gesellt sich der brillante Gesang von Sebastian “Dragon” Palma, der vor den hohen Screams keineswegs zurückschreckt, seine Vorbilder Gillan aber wohl auch Kiske und Hansen nicht verbergen will. Einzig seine englische Aussprache ist noch nicht vollends perfekt, aber nicht sehr auffällig.

Doch ´Heavy Metal To The Vein´, der Titelsong lässt den Banger danach ebenfalls nicht zur Ruhe kommen. Gegen diesen Sturm haben ihre Landsleute von COBRA im vergangenen Jahr tatsächlich nur ein laues Lüftchen verbreitet. Obendrein endet der Song mit den geilsten Outro-Soli seit langem. ´Heart Of Fire (Vampire Hunter’s Song)´ als auch ´The Murder´ lassen diese melodischen Leads im weiteren Verlauf fast über die Gänze des Liedes erklingen – superb. Während ´Nemesis (Feel My Strength)´ mit MAIDENscher Epic spielt, sich einen langen Aufbau gönnt, kann das rockig geile ´Ghost Rider´ die Stimmung etwas auflockern, bis das mit einem thrashigen Rhythmus ausgestattete ´My Revenge´ und das spaßig geniale `The Joke´ wieder das Gaspedal durchdrücken. Den Schlusspunkt unter dieses wundervolle Metal-Album setzt das letzte Gericht – ´The Final Judgement´. Die Auswahl zukünftiger Bandklassiker wird nicht leicht, bei solch einer enormen Songsammlung.

BLIZZARD HUNTER setzen sich mit ihrem Debüt geradewegs mit an die Spitze all der Jungen Wilden, all der explosiven Himmelsstürmer sowie all der spritzigen Wild Young Boys, die die Szene in den letzten Jahren hervorgebracht hat.

(8,5 Punkte)

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